Monat: <span>Dezember 2016</span>

Reiseroute ….. teilweise

Die Reiseroute setzt sich aus verschiedenen Tracks zusammen. google erlaubt nur ca. 10 Tracks pro Karte ….  so fehlt hier der Teil mit dem Uebergang Paso San Franzisco. Wir sind jetzt vor Salta, haben gutes Internet und fahren weiter………


Durch die Atacama-Wüste

Durch die Atacama-Wüste

Da es uns letztes Jahr im Pisco-Tal so gut gefallen hat, besuchen wir noch einmal das kleine Vicuna. Mitten in der steinigen, öden, rosaroten Gebirgslandschaft kleben die schönsten Reben hoch oben an den Südwesthängen.

Wir besuchen die älteste Pisqueria Los Nichos in Pisco Elqui, lassen uns den einfachen Herstellprozess in uralten Fässern und Behältern erklären und  degustieren den 45 grädigen Pisco. Gottseidank sind die Müsterchen in Miniformat …. so können wir nachts bei sternenklarem Himmel den Vollmond geniessen.

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Die Einstiegsstufe für ältere Wohnmobilreisende wird auch noch geflickt,

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und wir fahren wieder an die Küste in die Studentenstadt La Serena.

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Ein kilometerlanger Sandstrand lädt zum Verweilen ein, aber zu mehr als ein Pisco Sour, ein Dessert und einem spektakulären Abendlicht reicht es nicht. Das Meer ist zu kalt und so …. glaub ich. Wir treffen endlich mal ein Reisegespänli,  Diana und Daniel aus Dresden. Sind unterwegs in den Süden.

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Die Panamericana durch Chile, von Süden bis hoch in den Norden, erlaubt uns Tagesetmale von 3-500 km. Die Strasse ist excellent, neu, praktisch kein Verkehr und höchstens alle 50 km eine Zahlstelle für unseren Brujito. Da aber das Diesel in Chile mit rund 70 Rp sehr billig ist, verschmerzen wir gerne die Gebühren.

Es wird laufend öder, heisser, sandiger und wir erreichen unser Ziel, die Minenstadt Copiapo im Landesinnern. Einzige aber wichtigste Industrie ist der Abbau von Mineralien und Erzen.

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Hier wurden vor 6 Jahren 33 Gold-Minenarbeiter während 66 Tagen in 700m Tiefe eingeschlossen und danach alle gerettet. Mit der Rettung wurde ein Riesen-Chile-Spektakel ausgelöst. Die Chilenen sind und bleiben hochkarätige Patrioten.

Wir sind mitten in der Atacama-Zone, heiss und heisser, windig und windiger, und kaum Vegetation. Die Gesteine in allen erdenklichen Farben, unten sandig, dann steinig, und über allem der wolkenlose blaue Himmel. In Copiapo informieren wir uns über den Uebergang nach Argentinien, den Paso San Franzisco mit 4726 m Höhe. Bis zum Pass sind es 280km, die Hälfte davon sehr holperig und steinig, Wir wollen knapp unter der Passhöhe auf 4500m an der Laguna Verde übernachten. Wir befinden uns inmitten von 16 Vulkanen über 6000m, der höchste ist der Ojos del Salado mit 6890m. Die Fahrt dahin ist einmalig, unbeschreiblich die Farbenvielfalt der Gesteine und die Gipfel der umliegenden Vulkane. Wir sind mutterseelenalleine, der Brujito schnurrt die Strasse hoch und wir erreichen gegen Abend die Laguna Verde.

Wir setzen uns noch kurz in die natürliche Therme, dann ist bald Nachtruhe für uns. Die Höhe setzt uns zu, Kopfweh und Herzklopfen, und dazu Temperaturen unter Null. Wir schlafen kaum, haben kalt trotz Heizung, früh um 7.30 Uhr fahren wir ohne Frühstück die 200 km nach Fiambala in Catamarca.

Die Steinformationen in Argentinien sind weicher, die Farben wie Aquarelle überlaufend und wir treffen Vicunas und Esel in allen Varianten. Bis nach Fiambala durchgehend geteerte Passstrasse, das Dörfchen liegt mitten in einem weissen Sandsturmtal, ist eher armselig und wir lassen uns schlussendlich im Comedor Municipal zu wunderbaren argentinischen Empanadas verführen.

 


An der Pazifikküste in den Norden von Chile

Der Zeltplatz liegt mitten in einem riesigen Wald, schön im Windschatten des giftigen Seewindes.

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Idyllisch, komfortabel, sauber und mit Schwimmbad und Restaurant im oberen Preis und Qualitäts-Niveau ( 30 Fr die Nacht ) ……doch leider nicht für uns, erst in der Hochsaison. Wir folgen der Küste nordwärts, durch Wälder von Pinos, Eukalyptus und Tannen im Ueberfluss.

Hier wird Papierzellstoff hergestellt, an jedem wichtigen Ort steht eine Sägerei, Fräserei oder sonstige Holzmaschinen. In Constitution steht die einzige Papiermaschine, eine Industriestadt am Meer, Der Campingplatz verwaist, am Verblasen, nur das obligate Empanadas im Windschatten lässt uns den Sandstrand mit den Mövenfelsen geniessen. Unterwegs auf einem Markt gibts Anticucho.

Uns hälts nicht mehr, wir folgen der Küste und finden in Iloca einen feinen Stellplatz, über dem dunklen Sand und direkt neben dem Fischbeizli. Wir freuen uns auf den Znacht, schlendern einen Bogen über den Sand und erfahren konsterniert von 3 Beizen, dass die Köchin zu Hause, der Wirt krank und das Personal feiert…. Schlussendlich finden wir im etwas zu noblen Hotel Iloca einen aktiven Koch und Maieli wärmt sich mit einer Fischsuppe und ich mit einer Corvina auf.

Jetzt geht durchs Land, wieder Wälder und Obst und Gemüsefelder, die Erdbeeren sind nach und schmackhaft und die Kürbis wollen wir nicht. Die Strasse wird schlechter, ripio und staubig. Wir fahren mit 25-30 km/h, gemütlich und geniessen durch den Dreck die interessante Landschaft. Ziel ist das Ferienort Pichilemu, gemäss Chile-Handbuch eines der besten Surfparadiese Südamerikas ………… eher verdünnt, ein paar müde Surfer quälen sich über die Wellen und wir schauen zu.

 

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Wir setzen unseren Brujito an die Strandpromenade, bis wir um 22 Uhr merken, dass direkt über uns die Disco brüllt. So verschieben wir uns an die Landspitze und schlafen fein. Anderntags suchen wir wieder einmal ein Internetkaffee, kaufen ein und machen uns auf den Weg ins Weinparadies.

Santa Cruz im Weingebiet von Colchagua

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Wir besuchen das bedeutendste Privat-Museum von Südamerika ( von Carlos Cardoen ), ganze 4 Stunden hält mein Knie durch und zum Schluss gibt’s eine Nachbildung der 33 eingeschlossenen Bergmänner vom 2010. Znacht gibt’s im Brujito, zum Absacken im Casino einen Pisco sour.

Es ist ein kurzer Ritt nach Santa Cruz, beste Strassenverhältnisse, und da es ein Feiertag ist, wollen alle Chilener ans Meer und also uns entgegen.

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Die Weinreben sehen wir, bestaunen sie und sogar die Bodega von Emiliana finden wir nach 1 Stunde Schotter. Doch das Tor ist geschlossen und in 2 weiteren Schotter-Stunden finden wir endlich wieder Asphalt.

Im Norden bei La Serena

Santiago interessiert uns nicht, Valparaiso haben wir letztes Jahr besucht, so geniessen wir die flotte Fahrt bei wenig Verkehr und recht schönem Wetter. Wir suchen uns gegen Abend ein Plätzchen am Strand. Der kleine Hafen Caletta Chigualoco etwas abseits ist herrlich schön und ruhig.

Die Fischerfamilie hat Freude am Brujito, Maria macht das Abendbrot ….. und das Abendrot zaubert eine prächtige Farbpalette an den Himmel und anderntags schenkt uns die Abuelita noch 10 Eier zum Abschied.

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Ueber die Anden nach Chile

Aus dem Tagebuch von Maria:

1.12.2016 Chos Malal

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Kaum geschlafen. Viel Betrieb auf dem Parkplatz. Wir machen uns schnell reisefertig. Heute liegt eine lange Strecke vor uns. Von Rotlicht zu Rotlicht zuckeln wir aus der Stadt hinaus. Kurzer Halt um Kirschen zu kaufen. Mmmhhh, die sind fein. Weiter geht es. Auf halber Strecke liegt Zapala, hier tanken wir und wollen etwas Kleines essen. Hah, vier Empanadas, ein Sprite und ein Bier = 30.- Fr. teuer.

Ankunft im Camping Municipal von Chos Malat um halb sechs. Saubere Anlage, saubere Toiletten und Internet. Das ist ja toll. Vor einem Jahr haben wir mit Hausers auf der anderen Seite des Flusses übernachtet. Schöne Erinnerung.

Risotto mit Pilzli zum Znacht. Danach Abendspaziergang an der Luxuspromenade und Probefitten an verschiedenen Geräten.

2.12.2016 Chos Malal zum 2.

Herrlich ruhige und frische Nacht. Heute ist viel Arbeit angesagt für Heinz.

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Vorhangschiene für den Moskitovorhang zuschneiden und montieren. Eine Leiste für mein Kleiderfach zuschneiden und montieren. Beim Fahren über die vielen Lomos de Burro (Schwellen) rutschen alle Kleider nach vorn und wenn ich die Klappe öffne kommt mir der halbe Kasteninhalt entgegen. Aber jetzt nicht mehr, meeegafreu. Auch ich bin nicht untätig, Wäsche waschen, Kasten aus- und wieder einräumen, kleine Handreichungen, Trennvorhang unter dem Bett befestigen und ein Fussbad mit anschliessender Pediküre, das alles will auch erledigt werden. Am Abend spaziert der ziemlich angesäuselte Ramon durch den Camping und sitzt zu einem Schwätzchen an unserer Tisch. Der Liter Rosé im Tetrapack hat er schon fast ausgetrunken. Schlussendlich schläft er auf dem Hocker ein. Wir lassen ihn sitzen und gehen ins Dorf. Im Comedor Kika gibts zuerst ein Fernet con Coca-Cola und ein Chivito-Empanada, dann eine feine Trucha, Salat, Chimichurri und dazu einen lauwarmen Rotwein.

3.12.2016 Paso Pichachen

Erwache um halb drei. Ich glaubs einfach nicht. Lautes Gelächter, Musik, nur ein paar Leute und trotzdem viel Lärm. Damit muss ich mich halt einfach abfinden. Über zwei Stunden wach gelegen.

Nach einem kurzen Frühstück, Wasser bunkern und Kassette leeren sind wir reisefertig. Schnell bei Kika vorbei, unsere Essschulden bezahlen (Portemonnaie vergessen, schäm).

Es geht in Richtung Anden. Schöne Berglandschaft, ein paar Schneefelder blinken weiss. Nach Andacollo auf Ripio weiter. Ca. 40km vor der Grenze wollen wir die Nacht verbringen. Guter Stellplatz direkt am Fluss. Weit und breit niemand sonst. Eine feine Mondsichel grüsst vom Himmel.

4.12.2016 Los Angeles, Chile

Ruhige Nacht, trotzdem leicht angespannt erwacht und länger wach gelegen.

Geniesse die Fahrt durch die karge Landschaft. Hohe Berge und weite, karge Täler. Wo es Wasser hat, schlängelt sich ein grünes Band durchs Tal. Den argentinischen Zoll passieren wir reibungslos, der Himmel ist arglos blau. Auf dem Paso Pichachen empfängt uns ein rauer Wind und Wolken ziehen auf. Riesige Staubfahnen werden vom Sturm empor gewirbelt und Sand prasselt gegen den Brujito. Die chilenischen Zollbeamten begrüssen uns per Handschlag. Alles i.O. Ich werde doch nicht per Interpol gesucht. Das war nur ein Eingabefehler. Es beginnt zu regnen. Die Strasse ist aus Lavasand und wird zum Glück nicht schmierig. Viele Grabkreuze und Gedenksteine säumen den Weg.

Zuerst denken wir an einen Vulkanausbruch, denn wir umrunden gerade den Vulkan Antuco mit vielen Lavafeldern. Aber nein, im April 2005 kamen hier über vierzig Rekruten bei einem Schneesturm ums Leben. Kräftiger Regen, wir fahren mitten durch hohe Lavafelder und gewaltige Felsblöcke türmen sich beidseits der Strasse.

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Bedrückende Stimmung. Anstrengende Fahrt. Vor Antuco endlich Asphalt. Wir erreichen Los Angeles kurz vor sechs. Guter Stellplatz vor der Regionalregierung. Als Bettmümpfeli gibts ein Pisco Sour im Casino.

5.12.2016 Buchupureo

Ruhige Nacht, rechts von uns die Plaza del Libertador Bernardo O`Higgins, links die Gobernacion Provincial BioBio. Am Morgen werden auf der Plaza die Abfall und Dreckspuren vom Wochenende minutiös aufgeräumt. Heinz postet zum Zmorge zwei Brötli. So zmörgelen wir vor dem Regierungsgebäude. Danach füllen wir im Supermercado unsere Vorräte auf und verlassen Los Angeles in Richtung Norden. Nach Chillan gehts runter von der Panamericana und wir fahren durch kleine, urige Dörfer dem Pazifik entgegen. Heute ist Markt in Cobquecura, auf den Tischen und am Boden haben die Leute ihre Ware ausgebreitet. Eher bescheidene Auslagen. Ein paar letzte Pouletspiessli räucheln auf der Parilla. En Guete.

Der Camping von Buchupureo liegt etwas ausserhalb. Wir können nicht durch die Pforte fahren, die Einfahrt ist in der Höhe beschränkt. Hoch zu Ross weist uns ein Reiter den Weg. Strom hats, warm Wasser hats, einzig die Sonne verschwindet schon bald hinter den Eukalyptus.


Chos Malal

Die Schwalben von Choele Choel ……..

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Wir übernachten auf dem Camping Municipal in Choele Choel, direkt am Ufer des Rio Negro. Wie gewöhnlich am Sonntag ein Riesenfest, dann ab Montag nur noch eine Riesenarbeit fürs Aufräumen.

Wir geniesssen unseren Brujito und den Sommer am Ufer, und fahren weiter westwärts bis nach Neuquen.

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Wir verbringen 3 Stunden im Museum Bellas Artes ….. dort hats ein recht gutes Internet, und abends haben wir Mühe, noch einen Platz an der Promenade fürs Kulinarische und anschliessend fürs Uebernachten zu ergattern. Wir schlafen, resp. versuchens, auf dem Parkplatz, erst gegen 6 Uhr morgens wird es ruhig.

Beim Weiterfahren zeigt sich der Himmel in allen Farben, aber ohne Konsequenzen…..

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Und genau so staunen wir über die immens grosse Statue von Cristo in Cutral-Co, einmalig und eindrücklich.

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Unsere Strasse Richtung Anden führt durch Wüstengegenden, mit wenig Vegetation, vielen Büschen und vereinzelten Tieren. Wir erreichen die legendäre Ruta 40, die vom Süden bis in den Norden Argentiniens an den Anden entlang verläuft. Genau in der Mitte liegt Chos Malal, hier bleiben wir 2 Tage.


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