In Bahia haben wir ein volles Programm. Auf dem Weg zum Camping lassen wir uns die Gasflaschen auffüllen. Super Service, auch Dank dem Anschluss-Nippel von Seabridge, und danach suchen wir den Camping in der Industrie Zone. Der Platz wird für uns geöffnet, Elektrisch hat es und auch eine warme Dusche. Alles erstaunlich sauber, doch in bedenklichem Zustand. Da wird seit Jahrzehnten nichts mehr investiert, alles heruntergefahren.   Auch die Strassen sind katastrophal, Löcher und Löcher, Rillen und Schwellen, wir haben das Gefühl, dass das Land am Auto- oder wenigstens Stossdämpferverschleiss interessiert ist. Was es sicher nützt, aus eigenem Interesse wird gebremst…

Wir lassen unsere Wäsche waschen, für uns im heissen, nicht kaltem argentinischen Wasser, lassen es trocknen und leider nicht zusammenfalten. Zwei Sack saubere Wäscheknäuel müssen auch genügen.

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Abends treffen wir uns mit Daniel und seiner Partnerin Analia, wir haben uns seit 1981 nicht mehr gesehen. Wir suchen uns eine Parilla, plaudern den ganzen Abend über verflossenen Coghlan-Zeiten. Gerne hätten wir die Beiden zuhause auf ihrem Campo besucht, leider hat es mit der Spontaneität und Kommunikation nicht ganz geklappt. Je nu, vielleicht ein anderes Mal.

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Am nächsten Tag fahren wir über Viedma an den Balneario el Condor. Wir platzieren unsere Autos mitten auf der verlassenen Allee, keine Beiz ist offen, nichts zu sehen. Nur an den folgenden 12 km langen Felsen ist Betrieb. 35000 Papageie bevölkern seit Jahren diese Felsenklippen. Schreien und plappern und fliegen um die Wette.

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Mit einem kurzen Spaziergang mutterseelen alleine beschliessen wir unseren Rundgang und weiter geht’s der Küste entlang nach San Antonio de Este. 220 km Ripio, das heisst Staub, Dreck und Geröll dringt durch alle Ritzen ins Auto. Schotter-Wellblech-Brett gepaart mit Sanddünen, interessant alleweil, eine wunderbare blaue See auf der linken Seite, eine Loberia mit gegen 6500 Seelöwen, ein paar getrocknete Büsche und Tierfelle auf der anderen Seite.

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Was solls, wir kommen ohne Panne und Probleme durch, selbst eine geschlossene Bar mit WiFi akzeptieren wir und stellen unsere Wagen etwas ausserhalb auf den wunderschönen Muschelsand, Röschti mit Spiegeleier zum Znacht, davor noch ein erstes Bad im Atlantik.

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Eine weitere grosse Etappe liegt vor uns, wir wollen auf die Peninsula Valdes. Die gute Rute 3 führt uns der Küste entlang nach Süden, wenig Verkehr und ganz gute Strassen, so dass wir am Donnerstag, 5.11.2015 gegen Abend auf den Camping Municipal in Puerto Piramides fahren. Wir sind etwas enttäuscht, keine Aussicht aufs Meer, alles Staub und trocken. Dusche nur abends zwischen 6 Uhr und 630 Uhr, kein Wifi…. also kein Platz zum länger bleiben. Nach der aber feinen heissen Dusche geniessen wir den Znacht Pulpo a la Gallega im Dorf mit einem San Felipe.

Für Freitag planen wir die obligate Rundfahrt über Punta Cantor, Punta Norte und zurück. 220 km Staub und Wind, führen uns an die berühmten Loberias, Lebensorte der Seelöwen,

Seeelefanten und dann noch sogar 5 Magellan-Pinguine. Alles weit entfernt, die prallen Körper der Tiere räkeln sich in Sonne und Wellen. Unterwegs kreuzen Schafe, Vicunias, Perlhühner unsere Route, spektakulär dann aber das erste Gürteltier.

 

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Die Tiere sind sehr zutraulich und dürfen nicht gefüttert werden. Am Abend suchen wir uns einen abgelegenen Stellplatz, Punta Pardelas. Wir treffen erstmals weitere 5 Camper, alle unterwegs Richtung Süden und so gibt es immer wieder Neuigkeiten.

Nach einer herrlich ruhigen Nacht fahren wir am Samstag nach Puerto Piramides zum Whale-Watching. Um 12 Uhr gebucht, bleiben die Hälfte der Teilnehmer zurück, zu viel Wind und Wellen. Wir lassen uns aber einpacken, wie Pinguine, und fahren weit hinaus in die Bucht. Nach langen Suchen, die Saison für die Wale ist scheinbar bereits abgelaufen und sowieso mager, treffen oder finden wir dann 2 Mal vereinzelte Wale beim Auftauchen.

 

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Das ist schon ein Riesenerlebnis, so 5-10 m entfernt von diesen 15m langen Walkörpern. In dieser Bucht paaren sich die Wale, ziehen während 3-4 Monaten ihre Babys auf und verschieben sich danach in die Antarktis.

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