aus dem Tagebuch von Maria:

Samstag, 20. Januar 2018

Sao José da Coroa Grande

Ein kräftiger Regenschauer weckt mich in der Nacht, doch am Morgen scheint die Sonne und kocht das Wasser über dem Atlantik zu hohen Wolkenbergen. Der Morgenspaziergang ist Programm, heute geht es in die andere Richtung. Palmen säumen das Ufer.

 

Kleine, schöne Feriensiedlungen liegen etwas erhöht über dem Strand. Dazwischen auch ein paar verlassene Gebäude.
Heute Abend gibt es ein Fest und wir sind auch eingeladen. Rose und Luis wohnen in der Nähe von Brasilia und kommen seit sieben Jahren im Januar auf den Camping Zeza und feiern hier den Geburtstag von Rose.

Ein riesiger Fisch liegt auf dem Grill und im Suppentopf köchelt eine Feijoada. Wir sitzen mit den anderen Gästen in der grossen Runde, es wird viel geredet und gelacht. Zur Geburtstagsansprache stehen wir im Kreis und gemeinsam wird das Vater Unser gebetet, natürlich auf Brasilianisch. Emocionante.

Sonntag, 21. Januar 2018

Sao José da Coroa Grande

Mitten beim Frühstück werden wir gefragt ob wir mit dem Boot einen Trip aufs Meer machen möchten. Machen wir. Schnell die Badesachen gepackt und aufs Schiff gestiegen. Wir waren fälschlicher Weise der Meinung, dass wir nochmals Pisçinas Naturais besuchen werden. Es besteht jedoch aus Naturschutzgründen ein restriktives Zählsystem und mehr als dreihundert Besucher pro Tag und Pisçina sind nicht gestattet. Wir bädelen dafür im kristallklaren, lauwarmen Wasser. Ein Traum in Türkis und Blau.

 


Am Nami bin ich vor lauter Sonne und Meer reif für ein Nickerchen.

Montag, 22. Januar 2018

Maceio

Heute herrscht Aufbruchstimmung. Die meisten der Geburtstagsgäste packen zusammen. Auch wir sind auf dem Sprung und wollen bis nach Maceio fahren.
Zuckerrohr soweit das Auge reicht. Wir entdecken eine Fabrik in der das Zuckerrohr verarbeitet wird. Dampf steigt aus mehreren Kaminen, es riecht nach verbranntem Zucker.

Fasziniert schauen wir zu wie mit grossen Greifarmen enorme Bündel Zuckerrohr gepackt und gewässert werden. Ein Security-Mensch macht uns höflich darauf Aufmerksam, dass das Fotografieren der Anlage nicht gestattet ist. Man muss eine Besichtigungs-Bewilligung einholen und das ist im Moment nicht möglich. Was soll’s, ich habe meine Fotos.
Wäsche bringen in Maceio. Gerade als wir wieder losfahren wollen, spricht uns ein Mann an. Der Brujito gefällt ihm, er möchte ihn fotografieren, gibt uns seine Visitenkarte, fragt ob wir etwas brauchen würden. Ja, Gas brauchen wir. Hermann, so heisst er, ist sehr hilfsbereit und begleitet uns zum nächsten Gashändler und wir kaufen eine 5kg Gasflasche. Schon wieder etwas erledigt. Danke Hermann.
Über Nacht stehen wir neben den Bombeiros am Strand.


Zum Znacht gibt es suuuper feine Lagostas vom Grill. Miammh.

Dienstag, 23. Januar 2018

Penedo

In der Nacht fegt ein starker Wind über uns hinweg, es beginnt zu regnen, die Strandpromenade ist menschenleer und die Jangadas bieten einen traurigen Anblick. Der Regen begleitet uns den ganzen Tag bis kurz vor Penedo. Von der Palmenküste sehen wir wenig.

Das ist der erste richtige Schlechtwettertag seit wir unterwegs sind.
In Penedo laufen wir in der Altstadt Gassauf- und ab und zählen die vielen Kirchen.

Farbige Hausfassaden wie in Olinda und Recife, verfallende Häuser neben aufwändig renovierten.

Morbider Charme. Wir parkieren den Brujito in der Nähe des Fährhafens. Morgen setzen wir über den Rio Sao Francisco.
Aerobictraining vor dem Hotel Colonial. Auch die Anfänger (und Rundlichen) sind mit Begeisterung dabei. Vielschwitz.

Mittwoch, 24. Januar 2018

Aracaju, Policia Turistica

Von der Fähre aus nochmals ein Blick zurück. In Laranjeiras möchten wir ins Museo Afro-Brasileiro. Nur wenige Exponate erinnern an die dunkle Geschichte der Sklavenzeit hier. Dafür ist ein ganzer Saal den Gottheiten „Orixas“ der Candomblé-Religion gewidmet.

Weiter geht es nach Aracaju, zur Tourismuspolizei. Laut IOverlander darf man hier stehen. Freundlich wird uns die Bewilligung erteilt.

Wir parkieren den Brujito, spazieren zum gross angekündigten Océonaria ganz in der Nähe, sehen beim Füttern der Haie zu und werden zu Haistreichlern.

Raue Haut, fast wie grobes Schleifpapier. Ich bin gerührt.