aktuelle Reiseroute:

aus dem Tagebuch von Maria:

Dienstag, 27. Februar 2018

Barra Guaratiba – Tarituba

Erneut Regen. Der Campground ist sumpfig. In der Dusche stürzen sich sich die Moskitos überfallartig auf mich. Ich flüchte zurück in den Brujito und lass das Duschen sein.


Nach einer Stunde Fahrt lockert sich die Wolkendecke auf und erste Sonnenstrahlen wagen sich hervor. Wir fahren der kurvigen Küstenstrasse entlang, südwärts. Eine Bucht reiht sich an die nächste. Ab und zu sehen wir zwischen hohen den Büschen und Bäumen des atlantischen Urwalds das Meer.

Nach Angro dos Reis verlassen wir die BR 101 und erreichen Tarituba, ein kleines Dorf, ein kleiner Hafen in einer kleinen Bucht. Wir stehen mit Erlaubnis im Parkverbot, kurz vor dem Pier.

Blauer Himmel, Sonne, endlich. Im der nahen Beiz gibts einen hochprozentigen Caipirinha, der mich (wieder einmal) fast aus den Latschen kippt. Etwas später beschwichtige ich meinen Magen mit einem feinen Fisch. Tudo bom.

Mittwoch, 28. Februar 2018

Tarituba – Paraty

Knapp dreissig Kilometer sind es bis nach Paraty.

Zuerst gehts in die Wäscherei. Bereits in drei Stunden können wir die Wäsche wieder abholen. In der Touri-Information erfahren wir dass heute Feriada ist, Paraty feiert sich selbst. Viele Geschäfte sind geschlossen. Wir machen uns trotzdem auf die Suche nach einer Gas-Station, da unser Gas bald zu Ende geht. Aber auch hier werden keine ausländischen Flaschen gefüllt. Erst an der vierten Adresse können wir die brasilianische 5l Flasche austauschen. Glück muss man haben. Sie wollten gerade bis morgen schliessen, weil ja Feriada ist.
Ohne weitere Verpflichtung fahren wir in die Hügel zur Cachaçaria Pedra Branca um mehr über die Herstellung des Zuckerrohrschnapses zu erfahren. Sofort nach der Ernte (meist von Hand) wird das Zuckerrohr ausgepresst und der Saft zur 3-tägigen Fermentation in Tanks gefüllt.

Danach wird dieser Most destilliert. Ca. 20`000l hochprozentiger Schnaps wird hier, einer kleinen Destillerie, jährlich produziert und danach weiter verarbeitet. Ein Teil wird als klaren Cachaça abgefüllt, den nimmt man für den Caipirinha. Ein weiterer Teil wird 2-4 Jahre in Fässern aus Tropenholz oder französischer Eiche ausgebaut, was sich auch im Preis niederschlägt. Dann werden auch verschiedene Liköre hergestellt, mit Früchten, Kräutern, Kaffee, Honig und Zimt usw. Mein Favorit ist ein Cachaça-Schokolade-Pimenta-Likör. Vielfein!


Wir parkieren auf dem Camping Paraty und gehen zu Fuss in den Ort.


Nachtessen in einer Gasse in Paraty. Bekanntschaft mit Lieselotte aus Nürensdorf. Sie ist eine echte Weltenbummlerin, war in geschätzten fünfzig Jahren schon fast überall auf der Welt, ist allein mit den ÖV
unterwegs und unterhält uns mit Geschichten von ihren Reisen. Liebe Lieselotte, herzlichen Dank für den interessanten Abend und hoffentlich auf Wiedersehen in der Schweiz.

Donnerstag, 1. März 2018

Paraty – Trindade

Wir machen einen Morgenrundgang durch Paraty. Schöne, gut erhaltene Altstadt.

Grobe Steinbrocken, von Sklaven gelegt, bedecken die Strassen. Jeder Schritt muss überlegt werden. Die Gassen wurden damals auf Meereshöhe angelegt, damit bei Hochwasser der Dreck hinaus gespült werden konnte. Heute hat der Ort eine Kanalisation. Die Gassen füllen sich aber wegen ihrer tiefen Lage immer noch mit Wasser. Speziell.

Der Reiseführer empfiehlt Trindade als idyllischen Ort und wir möchten noch ein, zwei Tage am Atlantik verbringen. Ein steiles, kurvenreiches Strässchen bringt uns hinunter ans Meer, wir durchqueren einen kleinen Fluss und erreichen das kleine Dorf.

Der angepeilte Camping ist leider geschlossen. Wir fahren durch den ganzen Ort. Beinahe jedes Haus mit einem Blätz Land ist mit „Camping“ angeschrieben. Wir möchten gerne einen Stellplatz mit Meerblick und der kostet uns dann ohne Strom 50 Reais p.P.
Abendspaziergang, der Vollmond hinter Schleierwolken.

Freitag, 2. März 2018

Trindade – Praia do Estaleiro

Wir fahren weiter der Küste entlang, zweigen ab zu einem kleinen Strand. Mit dem Fahrzeug kann man auf dem harten Sand bis zum Wellensaum fahren.

Wir parkieren bei einem Strandbeizli, im Schatten eines grossen Baumes. Herrliches Wetter, wenig Leute. Bädele, sünele, Caipi und Camaroes.

Samstag, 3. März 2018

Praia do Estaleiro – Boraçeia, Camping Beira Mar

Nachts Hundegebell und Regen. Der Morgen verspricht zwar wieder Badewetter, doch wir fahren weiter. Wir möchten am Montag in Curitiba ankommen. Die Strasse geht in engen Kurven der Küste entlang,

hinauf und wieder hinunter, in den Ortschaften über unzählige Schwellen und an Blitzkasten vorbei. Wenige, schöne Ausblicke aufs Meer und die vielen Inseln. Dafür herrlicher Mata Atlantico, der atlantische Urwald.

Grosse violett blühende Bäume, gelb blühende, rot blühende, Lianen, Schlingpflanzen, Riesenfarn, undurchdringliches Dickicht.
Ziemlich geschafft von der Strecke stehen wir auf dem Camping Beira Mar. Über eine mit Stacheldraht bewehrte Mauer sehen wir auf Strand und Meer. Musik von links und rechts. Vielleicht kommt die Sonne doch noch hinter den Wolken hervor.