aus dem Tagebuch von Maria ………………

15.3.2016 Camping ACA, Villa Carlos Paz

Trotz der vielen Abendschulbesuchern eine ruhige Nacht. Die Polizei hat sich auch noch bei uns vorgestellt und unsere Pässe kontrolliert. Alles i.O. Wir machen uns auf den Weg in Richtung Cordoba. Schnurgerade Strasse. Nach einer Weile setze ich mich ans Steuer. Schlechte Strasse, lange Baustellen, viel Gegenverkehr. In Jesus Maria möchten wir einkaufen. Es ist 15.00 Uhr. Alles geschlossen. Ich bin genervt über die Verkehrsführung, hier Contramano, da Doblemano, im Schatten der Bäume sieht man die Lomos (Schwellen) fast nicht. Ich rumple über eine Schwelle. Mensch, das nervt vielleicht. Vor Cordoba bitte ich Heinz zu fahren. Ich schaue dafür am Pocket Earth auf den Weg und verpasse prompt den Autobahnanschluss nach Carlos Paz. NICHT MEIN TAG! Danke Heinz für deine Geduld.

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Der grosse ACA-Camping ist beinahe leer. Wenige Zelte und zwei riesige Camper, einer mit SG Nummer, der andere mit einem F. Ein Schweizer Paar und ein Deutscher mit französischer Nr. Sie sind unterwegs mit einem Begleitfahrzeug (für Ausflüge) und zwei Hunden. Wollen noch weiter nach Peru und in ca. 4 Monaten zurück in die Schweiz.

Wir machen uns zu Fuss auf den Weg in das Casa de Pollo. Für den Znacht. Ich sehe in Gedanken schon ein braun gebratenes Güggeli auf dem Teller. An der Tür steht „Cerrado“. Wir begnügen uns mit einem Mikrowellengericht in der ACA Tankstelle.

Zum Trost hat es da Internet.

 

16.3.2016 Camping ACA, Villa Carlos Paz zum 2.

Ruhetag, wir bleiben den ganzen Tag auf dem Camping. Alle Rako Kisten werden ausgeräumt und entstaubt. Zu zweit gehts halt schon schnell. Morgen wollen wir das Boiler Problem einem Womo-Konstrukteur zeigen. Daher muss der Brujito sauber sein. Dann Handwäsche der Waschlappen. Habe noch keine saubere Lösung gefunden. Die Wäschereien waschen allesamt mit kaltem Wasser. Die Waschlappen riechen schon nach einem Tag grüselig. Da freu ich mich doch tatsächlich auf meine Waschküche!!

Zum Znacht gibts feine Choclos und Lomo. Miam!

Und zum Dessert die vierte Staffel 24 H.

 

17.3.2016 Camping ACA, Villa Carlos Paz zum 3.

Um zehn Termin bei Gibertcar in Cordoba. Die Adresse haben wir von Erich erhalten. Es ist drückend heiss. Wir räumen den Brujito hinten leer und warten erst mal eine Stunde bis der Techniker Zeit hat. Der Boiler wird ausgebaut, ein O-Ring ist gerissen und wird ersetzt. Zuerst wird er als Ursache des Problems angeschaut. Leider läuft der Boiler nach dem Einbau trotzdem nicht. Wahrscheinlich ist die Elektronik schadhaft. Heinz wird sie ausbauen und mit in die Schweiz nehmen. Nach vier, unter der prallen Sonne, schweisstreibenden Stunden ist alles wieder zusammengebaut und eingeräumt. Ich stehe kurz vor einem Hitzschlag. Da das Problem nicht gelöst werden konnte, berechnet uns die Firma für die Arbeit nur 600 Pesos (40.-Fr.) Wäsche abgeben in der Lavanderia.

Auf dem Camping, kleiner Apéro mit Silvia, Erich und Olli.

Danach Pizza in Beiz. Fertigteigboden (pickelhart) mit Belag.

 

18.3.2016 Camping ACA, Villa Carlos Paz zum 4.

Donnergrollen um fünf Uhr früh. Regen prasselt aufs Dach. Es ist kühl. Laut Wetterbericht hellt es erst gegen Abend wieder auf. Wir lassen das Elektro-Öfeli laufen und vertreiben die feuchtklamme Luft aus dem Brujito. Heinz arbeitet an der Homepage und ich lese, schreibe und leuele ein bisschen.

 

19.3.2016 Alta Gracia

Bedeckter Himmel, kühl. Abschied vom ACA. Parkplatzsuche in Cordoba erfolgreich. Mit Hilfe eines Keils fährt Heinz den Brujito mit einem Vorderrad aufs Trottoir. Perfekt gemacht. Viele Obdachlose. Auch die Plaça San Martin ist Treffpunkt eher armer Gestalten. Die Kathedrale ist erst am Sonntag wieder geöffnet, ebenso die Iglesia Santa Teresa, älteste Kirche Argentiniens. Sicher ist auch der trübe Himmel dafür verantwortlich, dass wir nicht warm werden mit dieser Stadt. Die ganze Gasse neben der Kathedrale hängt voller Bilder der Opfer der Militärregierung.

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Zwei Empanaditas und ein Gläschen Torrontès und nichts wie weg. Weiterfahrt nach Alta Gracia. Abstecher zur Capilla de Lourdes. Es fiserlet. Trüb, kalt. Wir kehren ohne Andacht um, finden mitten im Ort am Weiher einen Stellplatz. Für sagenhafte 400 Pesos essen wir im Restaurant Hispaña, Jamon Crudo mit Palmitos con Salsa Golf, Paella de Marisco, Helado con Brownie, trinken eine kleine Flasche San Felipe, ein Mineral mit Gas und zwei Carajillos . Ob sie sich nicht verrechnet haben?

 

20.3.2016 Nono

Trüber Morgen. Weiterfahrt über die Cumbres (Hügel). Ziel Nono. Das Wetter wird immer trüber. Ab 1000m fahren wir im dichten Nebel mit Sprühregen. Von der sicher schönen Umgebung sehen wir gar nichts. Kurve um Kurve, Nebel und Nässe.

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In Nono finden wir einen geöffneten Camping am Fluss. Parkieren und auf Wetterbesserung hoffen. Der Regen hat aufgehört. Heinz macht ein schönes Feuer und brätelt ein Stück Lomo. Dazu gibts Gurken, Tomaten, Zwiebel- Avocadosalat.

21.3.2016 San Francisco del Monte de Oro

Sechs Kilometer ausserhalb von Nono liegt das Museum Rocsen. Es wurde 1969 von einem Bretonen der nach Argentinien ausgewandert war eröffnet. Wir verweilen fast drei Stunden in den Räumen. Angefüllt mit einem Sammelsurium von Sachen, von Mineralien über Einrichtungsgegenständen aus der Siedlerzeit, Muscheln, ausgestopften Tieren, Feuerzeugen, Medizinischen Geräten, Radios, Haute Couture Anfang 19.Jahrhundert,

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Druckmaschinen, Kutschen, Skeletten, Mumien, Schrumpfköpfen, Heiligen Statuen, Waffen, Nähmaschinen und vieles mehr.

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Wir wollen weiter, in die Sierras de San Luis. Auf dem Weg dahin machen wir Halt in San Francisco del Monte de Oro. Die Iglesia de la Sagrada Familia bestimmt das Bild an der Plaça. Rechts und links vom Kirchenschiff je ein Kirchturm. Elektronisches Big Ben Geläut zur vollen Stunde. Und um 12 Uhr Mittags öffnen sich die Fensterflügel im rechten Turm und unter den Klängen von „Halleluja“, erscheint der heilige Franziskus von Assisi um Frieden zu spenden. Ausser uns bleibt niemand stehen.

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Znacht in der nahen Boliche. Das Lomito mit Guarnicion entpuppt sich als zu Tode gebratenes Schnitzel mit je einer Scheibe Schinken und Käse. Dazu Salat a la Dimitar. Trotz allem, nettes Gespräch mit dem Jefe und Frau. Stellplatz in Seitenstrasse.

22.3.2016 Trapiche, Camping Municipal

Kurzer Halt beim Santuario de la Virgen de Lourdes. Lebenswerk eines Mannes. Dann fahren wir hinauf in die Sierras. In unzähligen Kurven schlängelt sich die Betonpiste Bergwärts. Auf das waren wir nicht gefasst.

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Spektakulärer Blick in die Ebene. Und plötzlich Kondore. Wir steigen aus und beobachten die majestätischen Vögel bei ihrem lautlosen Kreisen im wolkenlosen Himmel. Drei, vier, sogar einmal sieben Vögel über unseren Köpfen. Wir können uns nicht satt sehen.

Nach zwei vergeblichen Versuchen bei Omar I und Omar II, gibts in Trapiche im Miralejos unsere obligaten Empanadas mit einem…was wohl. Natürlich Wein aus Trapiche. Auf dem Camping Municipal, direkt am klaren Flüsslein, ist es uns wohl.