aus dem Tagebuch von Maria:

20. Januar 2019 Swiss Wassi Camping, Zorrito

Wir teilen uns den schönen Platz mit einem spanischen Ehepaar. Sie ersetzen in schweisstreibender Arbeit die Radlager an ihrem VW Bus. Wir frühstücken unter Palmen. Geniessen den freien Blick übers Meer. Strandspaziergang. Kleine Krebse rennen im Quergang über den Sand und verschwinden in ihren Schutzlöchern. 

Gegen Abend erreichen Pehles den Camping. Sie sind völlig geschafft. Ihr Fahrzeug läuft trotz des nun eingetroffenen Ersatzteils immer schlechter. Aber erst einmal ankommen und verschnaufen. Morgen ist auch noch ein Tag. 

21. Januar 2019 Swiss Wassi Camping, Zorrito

Frühstück unter Palmen mit Sylvia und Per. Gleich danach macht sich Per erneut an die Fehlersuche am Fahrzeugmotor UND hat Glück. Die ganze Misere wurde von einem verstopften Filter verursacht. Riesengrosse Erleichterung bei den beiden. Jetzt läuft das Sensibelchen wieder, die Reise kann weitergehen und wir drücken die Daumen dass das so bleibt. 

Strandspaziergang zum nächsten Dörflein. Mit dem Mototaxi zurück. Zu viert geniessen wir am Abend Fischfilets im Restaurant Luz de Mar. Zum Glück bringt uns ein Taxi nach Hause. Es regnet.

22. Januar 2019 Swiss Wassi Camping, Zorrito

Heiss, Heiss. Im Schatten sitzen. Aufs Meer schauen. Die Flut steigt nach dem Vollmond besonders hoch und gegen Abend überschwemmen grosse Wellen einen Teil des Stellplatzes. Ein aufgeschütteter Sanddamm soll ein weiteres Ueberschwemmen verhindern.

Wir sind eingeladen, und trinken mit Sylvia und Per zum Abschied ein Glas Wein unter Palmen. Danke ihr Lieben.

Morgen fahren wir weiter.

23. Januar 2019 Swiss Wassi, Peru – Nueva Union, Ecuador

Wir bezahlen unseren Aufenthalt, verabschieden uns von Sylvia und Per und  auch von den anderen Reisenden. Es geht flott voran. Die Grenzformalitäten brauchen ca. eine Stunde und dann sind wir in Ecuador.

Keine Kontrolle im Fahrzeug. Von der kargen Wüste Perus ins üppige Grün Ecuadors. Bananen und Kakaoplantagen soweit das Auge reicht. Und alle paar Kilometer eine Polizeikontrolle. Fünf sind es allein bis Santa Rosa. Ein Polizist will uns 300 USD für unsere defekte Windschutzscheibe abknöpfen. Klar, sie ist defekt. Seit Ushuaia leben wir damit. Aber in Südamerika erhalten wir keinen Ersatz und die Sprünge beeinträchtigen das Sichtfeld nicht. Nach längerer Diskussion gibt sich der Hüter des Gesetzes mit 20 Dollar zufrieden und wir können weiter fahren. 

Übernachten in einem winzigen Dorf neben der Panamericana. Wir sind die Attraktion für die Kinder. Sie belagern den Brujito und bringen uns sogar kleine Geschenke.

24. Januar 2019 Nueva Union – Hotel Baja Montanita

Nächstes Ziel ist der riesige Busbahnhof in Guayaquil. Da wir unsere Pläne geändert haben, den Brujito in Peru stehen lassen, müssen wir die Fahrt von Tumbes, Peru nach Quito in Ecuador organisieren. So wie es aussieht, werden wir am 8. Februar in sechs Stunden von Tumbes nach Guayaquil und von dort mit dem Nachtbus in neun Stunden nach Quito fahren. 

Im Supermaxi gibt es nebst 40 verschiedenen Mozzarella-Sorten  wieder einmal feinen Käse zu kaufen, und Anchoas, und Ravioli. Miamm.

Weiter geht es an die Küste. Stellplätze für Camper sind rar. Kleine, einfache Dörfer. Ayangue, Valdivia, Manglaralto, vergebliche Suche. Der Camping in Montanita, Hippie- und Surferhochburg, ist auch nichts für uns. Am Ende des Dorfes entdecken wir eine schöne Hotelanlage direkt am Pazifik. Wir fahren die steile Stichstrasse hinunter. Ob wir hier bleiben dürfen? Wir dürfen!

25. Januar 2019 Montanita, Hotel Baja Montanita

Wir dürfen heute noch hier bleiben und die schöne Anlage geniessen. Abkühlung in der Pileta, Liegestuhl im Schatten, Pazifikblick mit Cocktail in der Hand, Ceviche mixto am Mittag und am Abend eine feine Pizza. 

Eus gahts mega guet.

26. Januar 2019 Montanita – Puerto Lopez

An der Küstenstrasse, schöne Ausblicke. Himmel und Meer, blau in blau.

In Puerto Lopez, Camping Café Madame wegen Wassermangel geschlossen. Stellplatz am Meer. Fischerboote liegen am Strand. Ruhiges Wasser. 

Heiss. Vielschwitz.

27. Januar 2019 Puerto Lopez

Heisse Nacht. Hundegebell, Autolärm. Morgens um vier, After Hour Party neben dem Brujito. 

Puerto Lopez

Wir fahren ins Dorf, die Fischer kehren vom nächtlichen Fischfang zurück. Kiste um Kiste werden Fische von Booten in einen Laster verladen. Fregattvögel umkreisen sie in einem Wirbel, schnappen sich im Flug Fische aus dem Fang. Pelikane warten im Wasser auf ihren Anteil. In kleinen Booten und an Ständen werden Fische zum Kauf angeboten. Herrliches Schauspiel. 

Am Strand wird ein grosses Netz eingeholt. Viel Arbeit, aber nur wenig Ertrag.

28. Januar 2019 Puerto Lopez – Puerto Cayo, Jardin Suizo

Weiter geht es. Die Vegetation verändert sich. Dichtes Buschwerk, durchsetzt mit Kakteen, zieht sich über die Hügel. In Puerto Cayo finden wir bei Samuel Härri in seinem Camping, inmitten von Büschen und Bäumen, einen schönen Stellplatz . Sämi wie er sich nennt, hat ein bewegtes Leben hinter sich  und weiss interessant zu erzählen. Uns ist es sehr wohl hier.

Jardin Suizo

29. Januar 2019 Camping Jardin Suizo, Puerto Cayo

Sämi erklärt uns die Besonderheiten der Büsche und Bäume die er auf seinem Grundstück in den letzten zehn Jahren gepflanzt hat. Kapok, Maracuja, Akazien, Fächerpalmen, Agaven, Aloe Vera und der Morindabaum, dem sagenhafte Heilkräfte zugeordnet werden.

Am Abend fahren wir mit einem Mototaxi ins Dorf, essen einen feinen Fisch und fahren mit dem Mototaxi wieder nach Hause.

30. Januar 2019 Camping Jardin Suizo, Puerto Cayo

Leider liegt der Jardin Suizo etwas vom Meer entfernt. Wir packen unsere Badetasche, nehmen Stühle und Sonnenschirm und gehen durch das Nachbargrundstück hinunter zum Meer. Ziemlich grosse Wellen rauschen ans Land.

Wir setzen uns ans Ufer und lassen uns von den Wellen überrollen und die Badehosen mit Sand füllen. Zum Znacht Gschwellti, Käse, Sardellen, Rohschinken und Zwiebelsauce. 

31. Januar 2019 Jardin Suizo, Puerto Cayo – Manta

Weiterfahrt der Küste entlang. Kleine Dörfer, Fregattvögel warten auf die Fischer.

In Cabo San Lorenzo viele Schildkrötennester am Strand. Kurz vor Manta fahren wir eine kleine Stichstrasse hinunter. Vier, fünf Beizli, Felsblöcke halten den Ozean in Grenzen. Idyllisch. 

Gegen Abend kommen immer mehr Autos, der Strandabschnitt füllt sich, viele Junge Leute. Und dann der Hammer: Ein Pickup mit Soundanlage auf der Ladebrücke fährt vor und beschallt die ganze Umgebung dermassen, dass am Brujito beinahe die Schrauben abfallen. Um Mitternacht geben wir die Hoffnung auf Ruhe endgültig auf und flüchten zur nächsten Tankstelle.

1. Februar 2019 Manta

Wenig geschlafen. Regen. Wir machen uns auf den Weg zum Fischmarkt in Manta. Am Strand ausgebreitet teils auf Blachen, teils im Sand, liegt der Tagesfang. Wir sind spät, die grossen Fische sind bereits zerteilt und warten auf Käufer. Auf einem Haufen liegen viele Haifischköpfe. In der Fischhalle, dicke Thun- und Schwertfische, ein Merlin.

Fischerei in Manta Ecuador

Im Mega-Maxi Supermarkt füllen wir unsere Vorräte. Hier gibt es fast alles, auch schöne Steaks, Koteletts, Käse.

Dann Montecristi, der Geburtsort des Panamahutes. Ein Hutflechter zeigt uns pro Forma wie die Hüte geflochten werden. UND ich kaufe einen schicken originalen Panamahut. Megafreu.

Panama Hüte aus Montecristi

Eine kurvige Serpentinenstrasse führt uns nach Portoviejo und ca hundertfünfzig Kilometer über die Hügel nach Los Palmeras. Bei Jeny und Gabriel im Camping Veredita Tropical werden wir sehr herzlich empfangen.

2. Februar 2019 Los Palmares – Ventitres de Noviembre

Schade, wir müssen weiterfahren. Aber zuerst feiern wir das Kennenlernen und danach das Abschiednehmen. Wir öffnen unseren Sylvester/Neujahrs Chlöpfmost, es gibt warmen Browniekuchen aus hauseigenem Kakao, dazu Vanilleglace. Jenys Familie besitzt Kakaoplantagen die sie biologisch bewirtschaften und haben eine kleine Fabrik wo sie ihren Kakao verarbeiten. Die Schokolade schmeckt super fein und wir kaufen Kakaopulver als Mitbringsel in die Schweiz. 

Kakao

Viele Kilometer liegen vor uns. Durch kleine Ortschaften, auf den Parillas liegen Würste, ein ganzes Schwein dreht über dem Feuer.

Am Strassenrand, auf dem nackten Asphalt werden Kakaobohnen getrocknet. Barbarische Methode.

Nach Naranjal zweigen wir links ab und folgen einer Erdstrasse, durch Bananen und Kakaoplantagen. In Ventitres de Noviembre stellen wir uns auf dem Hauptplatz. Enten und Gänse spazieren umher.

3. Februar 2019 Ventitres de Noviembre, Ecuador – Zorritos, Peru

Die Hunde sind los in der Nacht. Schwierig für Heinz, der wegen seinen Rückenschmerzen schlecht schlafen kann. 

alles Bananen

Durch die Kakao- und Bananenplantagen zurück zur Hauptstrasse. Wir kommen zügig voran, nur vor Aguas Verdes stockt der Verkehr. Der Strassenbelag wird erneuert. Beispielloses Gedrängel als die Strasse freigegeben wird. Rechts und links wird überholt! 

Die Grenzformalitäten für Heinz und mich sind schnell erledigt. Die Aus- bezw. Einreise vom Brujito gestaltet sich schwieriger. Wir werden hin und her geschickt. Dank der Geduld und Hartnäckigkeit von Heinz klappt es dann doch ohne grosse Umwege.  

Einkaufen in Tumbes.

Ankunft im Camping Swiss Wassi. Vier weitere Reisemobile stehen hier. Eines gehört Brüno de France ;0). Zuletzt gesehen in Cusco.

Apéro unter Palmen.

4. Februar 2019 Camping Swiss Wassi, Zorritos

Die Seele baumeln lassen.

Leichter Regen in der Nacht. Wir geniessen die Ruhe.