aus dem Tagebuch von Maria:

30. November 2018 Sucre – LLallagua

Quentin und Carina, auch so gehts, halt nur mit 2 Pferdestärken

 

Die Franzosen verlassen Sucre, auch wir räumen zusammen, stocken im Supermercado unsere Vorräte auf und fahren im Mittagsverkehr aus der Stadt und die Berge hinauf. Wir kurven von einem Dörflein zum nächsten. Binsengedeckte Dächer, Schaf und Ziegenherden. Ein altes Weiblein treibt Schweine vor sich her.

letzter Blick auf Sucre, Hauptstadt von Bolivien

alle Häuser gleich, kein Verputz, ein Zimmer, leider Abfall überall

Gärtchen bis auf 4500m

Wilde Cordilleras auf 4500m

Über 4300m führt uns die Strasse. Kleine Äcker selbst in dieser Höhe. In LLallagua treffen wir uns mit den Quentin und Karina. Der Stellplatz-Eintrag im iOverlander stimmt nicht und wir suchen uns gemeinsam einen Platz für die Nacht.

 

Bei einem Glas Wein sitzen wir noch zusammen. Netter Abend.

1. Dezember 2018 LLallagua – La Paz

Wir verabschieden uns von Quentin und Karina, vielleicht treffen wir uns unterwegs wieder.

Wir fahren zügig über Oruro, die Autobahn ist gut ausgebaut und gegen vier erreichen wir den Camping Oberland in La Paz, erste Adresse für Panamericana-Reisende.

Hotel Oberland …. mit Gislers alleine

Ursi und Robert Gisler bereiten uns einen herzlichen Empfang und laden uns erst noch zu einem feinen Nachtessen ein. Wir geniessen das gemütliche Beisammensein, es gibt viel zu erzählen.

2. Dezember 2018 La Paz, Camping Oberland

Ruhige Nacht, lange gelesen. Zmorge mit knusprigem Gipfeli (beinahe besser als in der Schweiz) und Baguette, offeriert von Gislers.

Nach dem Sonntagseili und Cafesito wird gearbeitet. Heinz erledigt verschiedene Reparaturen, ich entstaube das Moskitonetz und ersetze fehlende Magnete. Echli e Nifeliarbet.

Zufrieden mit unserer Arbeit belohnen wir uns mit einem Güggeli vom Holzgrill und feiern 1. Advent

3. Dezember 2018 La Paz, Camping Oberland

Mit Gerd, unserem Guia, steigen wir um neun ins Taxi und lassen uns zur Linea Verde, der grünen Seilbahnstation bringen. Fünf Seilbahnstrecken gibt es hier mittlerweile. Die Rote Linie war die erste und mit ihr überwindet man die Strecke von La Paz nach El Alto in elf Minuten, mit dem Auto in einer Stunde. Daneben gibt es eine grüne, gelbe, blaue und weisse Strecke und noch zwei sollen dazu kommen.

Wir schweben über die gigantische Stadt die sich vom Grund eines Canyons in die Bergtäler hinauf ausbreitet. Gerd erklärt uns die Unterschiede der einzelnen Stadtquartiere, von luxuriös bis arm. Die gelbe Linie bringt uns weit hinauf, wir lassen das Stadtbild auf uns wirken, die unzähligen Treppen, hier oben die einfachen, unverputzten Häuser. Und im Zentrum ragt der neue Präsidentenpalast über die anderen Hochhäuser.

Der richtige Hexenmarkt ist hier in El Alto. Gerd lebt seit über zwanzig Jahren in La Paz, weiss unendlich vieles über die Hauptstadt und Bolivien und ist ein ausgezeichneter Reiseführer. Wir laufen durch den Hexenmarkt. Nackte kleine Lamaföten und grössere Lamaföten mit Fell hängen in den Marktständen. Säcklein mit verschiedenen, zu Motiven gepresstem Zuckerbildern stehen reihenweise in Gestellen, auf dem Tisch Kräuter, gemahlene Mineralien, Fläschchen mit geheimnisvollen Ingredienzen und dahinter thront die Cholita die diese Sachen verkauft. Gebraucht werden sie für Zeremonien und hier werden sie eingekauft.

Eine Strasse weiter, Tür an Tür, arbeiten die Zeremonienmeister und Wahrsager (innen). Eine brennende Feuerschale zeigt an ob ein Meister anwesend ist. Fotografieren ist selten erlaubt. Soviele Eindrücke, nicht alles fassbar.

Schamanen bereiten die Zeremmonie vor

dort wo es räuchelt, wird wahrgesagt

Individuelle Betreuung in den kleinen Kabäuschen

Weiter geht es hinunter in die Gasse mit den noch wenigen erhaltenen kolonialen Gebäude. Kurze Merienda, bolivianische Empanadas: Saltenas. An der Plaza Murillo, viele Tauben, und der Blick hinauf zum Präsidentenpalast, davor der ehemalige Regierungspalast.

Mit Gislers zusammen beschliessen wir den Tag mit einem Cordon bleu de Lama in der Altstadt und einer Fahrt mit der Seilbahn weit hinauf. Das Lichtermeer von La Paz ist märchenhaft.

herrliches Lichtermeer über la Paz

 

4. Dezember 2018 La Paz, Camping Oberland

Trotz wunden Füssen und müden Beinen, fahren wir nochmals in die Stadt, lassen uns durch Strassen treiben und geniessen die quirlige Atmosphäre. Um sechs Uhr werden die Fahnen an der Plaza Morillo von Soldaten in historischen Uniformen feierlich hinuntergelassen und zusammengelegt.

Über eine steile Treppe steigen wir hinauf in eine Pizzeria. Uraltes Gebäude, feine Holzofenpizza.  Wir haben den Tag geschafft!