Unsere Reiseroute:

aus dem Tagebuch von Maria:

5. Dezember 2018 La Paz – Coroico

Durch dichten Stadtverkehr hinaus und hinauf zum Paso de la Cumbre. Fötelistopp, das Wetter spielt mit und schon geht es auf der anderen Seite über unzählige Kurven hinunter bis nach Coroico.

wunderschöne wilde und kalte Landschaft bei 4500m

Paso de la Cumbre, dann gehts in die Yungas

Bei der Antinarcotico-Kontrolle schnorrt der Polizist um Zigaretten und da wir keine dabei haben um eine kleine Spende. Um zehn Bolivianos leichter fahren wir weiter. Tief unter uns fliesst ein Fluss, kleine Wellblechbudenbeizli säumen ab und zu die Strasse und bieten Truchas (Forellen) an. Am gegenüber liegenden Hang die Ruta de la Muerte. Morgen gilts ernst.

Coroico

Wir dürfen auf dem Grundstück vom Rincon Munaipata Café, ein Vorzeigeprojekt vom Schweizer René Brugger übernachten. Herzlicher Empfang, liebenswürdige Gastfreundschaft.

Rene bereitet uns einen feinen Kaffee vor

6. Dezember 2018 Coroico, Rincon Munaipata Café – Pongo

Heute haben wir viel vor. Bei René gibt es zum Auftakt einen feinen Kaffee. Danach führt uns Pasquale durch die Plantage und erklärt den Werdegang der Kaffeeproduktion. Sehen und staunen.

Ich habe viel gelernt in diesen drei Stunden. Vier Häute werden von jeder Kaffeebohne entfernt bevor sie bereit ist fürs Rösten. Von der äussersten Haut, der Sultana, wird ein erfrischendes, blutdrucksenkendes Getränk hergestellt. Die weiteren Hüllen werden als Kompost verwendet. Am Ende der Führung gibts eine Kaffee-Degustation verschieden starker Röstungen. Übrigens: Nescafé = No es Café!

Wir verlassen Munaipata, fahren hinunter bis zur Talsole, über eine kleine Brücke und dann sind wir auf der berühmt, berüchtigten Ruta de la Muerte.

Sie wurde in den 1930er Jahren von paraguayischen Kriegsgefangenen gebaut und galt bis zur Eröffnung der neuen Strasse im Jahr 2007 als die gefährlichste Strasse der Welt. Zusammen mit Ursi, Robert und Ramon in ihrem Womo ruckeln wir die anfänglich recht zahme Naturstrasse hinauf. Aber dann: Atemberaubende Aussichten ins Bodenlose.

Durch Wasserfälle, um enge, steile Kurven und bedenklich schmale Durchgänge fahren wir und überwinden auf der 80 km langen Strecke rund 2000 Höhenmeter. Adrenalin pur.

In Pongo gibts als Samichlausznacht eine Trucha bei Sonia.

Sonjas Trucha

saubere Küche, vor allem das Oel, bei Sonja

Es ist Samichlaus-.Tag, also eine rote Kappe bei Ursi gehört dazu……Stellplatz im Dörflein unterhalb der Hauptstrasse.

 

7. Dezember 2018 Pongo – Copacabana

Kalte, regnerische Nacht, nebelverhangene Berge. Robert will die Strecke bis auf den Paso de la Cumbre auf dem Bike zurück legen.

Wir sagen „Tschüss“ und hoffentlich bis bald in Copacabana.

Auch wir fahren weiter, über El Alto, durch eine weite Landschaft bis ans Ufer des Titicacasees.

Titicacasee

Mit der Fähre gehts hinüber zur Halbinsel Yambupata und über den Bergrücken nach Copacabana. Eine weite Bucht, tiefblauer See auf dem viele Boote schaukeln. In der Ferne die Isla del Sol und Isla de Luna.

Wir finden einen hübschen Stellplatz im Hostal Joshua.

Znacht im zweitbesten Restaurant laut Tripadvisor. Heinz: Chili con Carne = fein. Maria: Fajitas con Pollo = angelaufenes Pouletfleisch, nicht so fein.

8. Dezember 2018 Copacabana, Hostal Joshua

Wunderbar ruhiger Ort. Frühstück inklusive. Tee de Coca, kleiner Fruchtsalat, 2 flache Brötli, Peanutbutter oder Apfelkonfi mit Nägeli.

Beim Spaziergang am See, treffen wir auf die Hochzeitsgesellschaft Nr.1. In einem grossen Rund sitzen Braut, Bräutigam und die vielen Gäste. Bier wird herum gereicht und eine Musikgruppe, bestehend aus 4 Saxophonspielern und einem Schlagzeuger, spielen lüpfige Musik.

Das Hochzeitspaar eröffnet den Tanz, zusammen mit anderen Paaren bilden sie eine lange Reihe. Die Cholitas schwenken ihre Hüften und mehrere Lagen Spitzenunterkleider blitzen unter den Röcken hervor.  Und über dem Ganzen schwebt eine Drohne.

Wir spazieren durch den Ort bis zur Kathedrale.

Hochzeit Nr.2.

Das Brautpaar steht vor der Kirche, eine Mariachi-Musik spielt laut und eher falsch, ein Sänger liest den Liedtext vom I-Pad ab. Eine Frau mit Mikrofon moderiert.

Der Bräutigam erhält einen Mexikanerhut und eröffnet mit der Braut den Hochzeitstanz. Walzer. Ich glaube der Braut tun die Füsse weh. Die anwesenden Cholitas zeigen ihren wunderschönen, opulenten Schmuck. Dann zieht die ganze Gesellschaft in die Sala de Festa. Inklusive Drohne.

Nach dem Apéro gehts gemeinsam zum besten Restaurant am Ort laut Tripadvisor. Fantastisches Ceviche. Lama leider eher zäh.

9. Dezember 2018 Copacabana, Hostal Joshua

Wir haben gelesen, dass bei der Basilica Virgen de Copacabana jeweils Autos einen Segen erhalten. Das möchte ich sehen. Vor der Kirche stehen viele Fahrzeuge, mit Blumengirlanden und Gestecken geschmückt und die Besitzer warten geduldig bis sie an der Reihe sind.

Die Motorhaube wird geöffnet, bei einigen steht eine Madonnafigur, ein Miniaturauto, ein kleines Haus nebst Blumen im Motorraum. Der Priester benetzt alles, geht rund ums Fahrzeug und spricht einen Segen für das Auto und die dazu gehörenden Leute. Feierliche Stimmung.

Tschüss Copacabana und Bolivien

Herrlicher Tag. Tiefblauer Himmel und an der Sonne warm. Am Abend nochmals gemeinsames Nachtessen mit Gislers. Morgen trennen sich unsere Wege wieder. Danke ihr Lieben, es war sehr schön mit euch.