Autor: <span>Heinz Schelbert</span>

in Recreo

aus dem Tagebuch von Maria ……………..

2.3.2016 Mendoza, Camping Mangruyo

Vor der Weiterfahrt unterhalten wir uns mit Helga und Dirk , ein nettes Paar welches mit ihrem Sprinter diese Nacht neben uns gestanden hat. Nach vier Monaten werden sie Mitte März nach Deutschland zurück kehren. Es geht weiter, der Rio Mendoza fliesst durch ein breites Tal. Viele Tunnels, die Strasse windet sich den Berghängen entlang. Wir sehen eine Rettungsmannschaft am Strassenrand, die Leitplanken sind weggerissen. Ein grosser Lastwagen liegt auf dem Abhang unterhalb der Strasse, die Ladung weit zerstreut.

Wir erreichen die weite Ebene vor Mendoza. Rebkulturen so weit das Auge reicht. Und da, eine Anzeigetafel „Bodege Ojo de Vino, und Restaurante Ojo de Agua“. Das Ojo de Agua in Zürich kennen wir. Heimatgefühle lassen uns abbiegen und wir verfahren uns ein wenig zwischen den Reben. Klein und gar nicht protzig liegt das stimmige Beizli inmitten der Rebkulturen. Grosse Trauerweiden säumen ein Naturbassin, welches gerade neu ausgebaggert wird. Wir geniessen einen wunderbaren Malbec und eine Piccada dazu, verschiedene Käse, Chorizos und Oliven.

IMG_1756

So gestärkt gehts zum Gas auffüllen. Nach nur einer halben Stunde ist das erledigt. Danach einkaufen und wir machen uns auf den Weg zum Camping Mangruyo. Gleich bei der Einfahrt leuchtet ein Schweizerkreuz durch das Blätterdach eines Baumes. Die Timbilas! So schön. Nachdem wir uns schon ein paar Mal knapp verpasst haben, treffen wir uns hier das erste Mal. Bei einem Glas Wein sitzen wir bis spät in der Nacht zusammen. Es gibt viel zu erzählen.

 

3.3.2016 Camping Mangruyo, Mendoza

WAS? Schon viertel nach Zehn. So spät bin ich noch nie aufgestanden und es geniert mich fast ein wenig um diese Zeit zum Duschen zu gehen. Gemütlich Zmörgele, danach dies und das am Brujito erledigen. Damit Heinz Nachts das Fenster offen lassen kann, nähe ich einen Verdunkelungsvorhang. Die lustigen Magnete, ein Geschenk von Corina, leisten einen super Dienst, denn sie halten den Vorhang fest.

Lesen, schreiben, faulenzen.

 

4.3.2016 Hotel Entre Cielos, Lujan de Cuyo

Wir frühstücken draussen, geniessen das warme Wetter. Aus einem Camper tönt laut Folklore Musik. Heinz wird wie magnetisch angezogen. Ein weiteres Paar vom Camping tanzt uns zur Musik etwas vor.

IMG_1769

Que lindo. Bis um 3 Uhr wollen wir bleiben. Wir machen unsere Aufräumrunde und gehen noch einkaufen. Herzliche Begrüssung durch Regina und Paul, die im Hotel Entre Cielos abgestiegen sind. Sie kommen direkt von B.A. ihrer ersten Reiseetappe und haben schon vieles erlebt. Es gibt gegenseitig viel zu erzählen. Auf den Apéro folgt ein Nachtessen im Beef Club. Die Hotelanlage ist sehr schön gestaltet. Drei Schweizer Paare haben ihr Erspartes zusammengelegt und mit weiteren Investoren ihren Traum verwirklicht. Das Hotel ist Topp. Allein die Küche entspricht noch nicht den Anforderungen. Der Wille originell zu sein reicht nicht. Das Essen muss dann auch wirklich gut sein. Wir dürfen in die Hotelanlage hinein fahren und da übernachten.

IMG_1787 IMG_1788

5.3.2016 Hotel Entre Cielos, Lujan de Cuyo

Gewitternacht, starker Regen prasselt auf den Brujito. Drückend warm. Gemeinsames Frühstück mit Herzogs und danach fahren wir alle zusammen in Richtung Villavicencio.

IMG_1774 IMG_1775 IMG_1780 IMG_1782

Die letzten Kilometer hinauf auf den Mirador ist Piste. Viele Haarnadelkurven. Beim Mirador eröffnet sich uns ein Blick in die Berglandschaft. Hier ist es viel grüner als im Rio Mendoza Tal, aber wildromantisch. Warntafeln, wie man sich bei einer Begegnung mit einem Puma verhalten soll. Wir machen es uns mit Tisch und Stühlen gemütlich. Ein kühler Callia Tardio Amable, Rohschinken, Pfeffersalami, Käse und Brot. Danach Espresso und Läckerlischoggi vom Läckerlihuus. Danke Regina!

Danach kurven wir wieder hinunter ins Tal. Zusammen essen wir im Hotelrestaurant und reden bis in alle Nacht. Ein schöner Tag geht zu Ende. Wir dürfen nochmals in der Hotelanlage übernachten. Schadenmeldung: Die elektrische Einstiegstufe (Paul: Omistep) macht keinen Wank mehr. Dafür tätelet der Alarm um so mehr. Und wenn wir den Alarm ausschalten, entleert sich unser Wassertank. Aber morgen ist auch noch ein Tag.

IMG_1793

6.3.2016 Camping Mangruyo zum 3.

Wir geniessen nochmals ein gemeinsames Frühstück mit Herzogs. Das Treffen mit ihnen war toll. Sie fahren heute weiter nach Santiago de Chile und wir müssen uns um den Omistep kümmern. Nochmals umarmen, fest drücken und gute Reise wünschen. Danke ihr Lieben.

Heinz hat mittlerweile die Einstiegsstufe ausgebaut. Kies und jede Menge Strassenstaub haben sich darin angesammelt. Jupieee, er hat den Fehler gefunden. Er ist halt schon super gut! Ein Elektrokabel ist gerissen. 3 Stunden Arbeit, zum Teil halb unter dem Brujito. Aber jetzt funktioniert sie wieder. Zum Znacht ein Lomo vom Feinsten, dazu Choclos und zum Dessert einen Flan

7.3.2016 San Juan

Wir lassen unsere ursprünglichen Routenpläne, nach Calingasta zu fahren, fallen. Es wird vor starken Gewittern und Hagelschlag gewarnt. Also räumen wir zusammen und machen uns auf den Weg nach San Juan. Diese Strecke sind wir vor ein paar Wochen schon einmal gefahren. Auf beiden Seiten der Strasse steht noch Wasser. Es muss heftig geregnet haben. Diesmal kann ich das Santuario der Santa Barbara fotografieren. Letztes Mal konnten wir nicht anhalten. Wo die Wäscherei ist wissen wir auch schon. So kann ich wied

IMG_1794

er einen ganzen Berg Wäsche abgeben. Bis es Zeit wird für unser Nachtessen (am liebsten wäre uns Pizza) stehen wir in einem kleinen Park, von Polizei bewacht. Im Gewitterregen fahren wir ins Zentrum und kurven um die Blocks bis wir einen Parkplatz in der Nähe der Pizzeria Napoli finden. Ist das eine Pizza??? Eher etwas zwischen Wähe und Auflauf. Geschmeckt hat es trotzdem.

 

8.3.2016 Huaco

Viel Hundegebell in der Nacht. Frühstücken, einkaufen, Wäsche abholen. Beim Einladen der Lebensmittel, werden wir von einem freundlichen Ehepaar angesprochen. Sie bieten uns einen Stellplatz in ihrem Garten an. Wir könnten ohne Weiteres da stehen. Es sei sehr schön. Der Stausee Dique de Ullum sei in unmittelbarer Nähe. Wassersport sei möglich. Ein wenig verlegen müssen wir das Angebot ausschlagen. Wir wollen weiter in den Norden. Von San José de Jachal aus fahren wir durch die Quebrada de Jachal, eine wilde Schlucht. Die Strasse ist sehr schmal. Ein Naturtunnel lässt uns die Köpfe einziehen. Nach jeder Kehre sehen wir andere Felsformationen. Sandstein, roter Fels, bröckeliger Fels, immer sieht es anders aus. Und der Mirador eröffnet uns eine weite grüne Ebene, durchzogen von roten Felsstreifen.

IMG_1818 IMG_1827 IMG_1836 IMG_1839 IMG_1840

Am Horizont stehen mächtige Gewitterwolken. Huaco erscheint mir sehr armselig. Wir fahren bis zu einem kleinen Weiler und stehen in der Nähe der Hosteria Huaco. Nachtessen ab 21Uhr! Da kochen wir lieber selbst. Ravioli Quatro Quesos a la Panna. Lecker. Dazu ein Merlot aus Chile.

 

9.3.2016 Parque Provincial Ischigualasto

Auch in Huaco sind Nachts die Hunde los. Mensch, das nervt vielleicht. So ca alle Stunden fünf Minuten Gebell. Aber sonst hört man nur die Grillen. Der Gockel ist gnädig und fängt erst um sieben an zu rufen. Dem Molino Viejo statten wir am Morgen noch einen Besuch ab.

IMG_1845

Eine imposante Mühle.1967 wurde hier das letzte Korn gemahlen. Danach geht es durch eine faszinierende Landschaft in Richtung Ischigualasto. Es scheint als ob die Felsen von einer Riesenhand schräg in den Boden gesteckt wurden. Strahlend blauer Himmel. Heiss.

IMG_1853

Im Parque Ischigualasto ( Valle de la Luna ) höckeln wir im Beizli und essen die letzten vier Empanadas, abgerundet wird das Ganze mit einem Glas Bonarda. Hinter dem Infocenter liegt der Camping. Daneben eine Generatoranlage. Ganz schön laut. Wir stellen uns möglichst weit weg vom Lärm. Eine Herde Guanakos grast friedliche in unserer Nähe.

IMG_1856 IMG_1862 IMG_1864 IMG_1879 IMG_1891 IMG_1904

10.3.2016 Villa Uniòn

Trotz ruhiger Nacht lange wach gelegen. Der Himmel begrüsst uns grösstenteils bewölkt. Nach den üblichen Morgenarbeiten fahren wir im Konvoi in den Park. Eindrückliche Felsformationen, ausgewaschene Arroyos, das Valle Pintada zeigt sich im Schattenspiel der Wolken alle paar Minuten anders schön. Am Meisten gefallen mir die Boches, runde Kugeln, die dickste hat etwa sie Grösse einer grossen Bowlingkugel. Sie liegen verstreut auf einer Flächen von etwa 100m2. Wie sie entstanden sind ist noch ungeklärt. Cool.

IMG_1912 IMG_1923 IMG_1927 IMG_1931

Der grosse Hongo (Pilz) ist die letzte Sehenswürdigkeit. Wir müssen den gleichen Weg zurück da die Regenfälle der letzten Tage die Piste überschwemmt hat. Zufrieden reisen wir weiter, durch den Talampayapark nach Villa Union. hier wurde das Warten erfunden. Auf der Hauptstrasse alle 200m eine Lichtsignalanlage mit Sekundendisplay. 60 Sekunden auf Warten, 20 Sekunden auf Fahren. So zuckeln wir die Strasse entlang. Wir essen auswärts. Das Beizli sieht noch hübsch aus, das Essen ist untere Mittelklasse. Das Geisslein hat mehr Knochen als Fleisch, die Rüebli haben zuviel Salz gesehen und der Wein ist EISkalt. Jenu, morgen kochen wir wieder selbst.

Stellplatz bei der YPF.

 

11.3.2016 Camping in San Miguel bei Chilecito

Die Morgenwolken lösen sich schnell auf. Zum hinteren Fenster hinaus, geht der Blick in eine grüne Ebene. Daraus erhebt sich ein tiefroter Hügelrücken. Die Provinz la Rioja macht ihrem Namen Ehre.

IMG_1827

Wir zuckeln, wie gehabt, aus der Ortschaft und fahren über den Cuesta de Miranda, eine weitere wilde, schöne Strecke. Mitten in der Siestazeit erreichen wir Chilecito. Alles, alles ist geschlossen und die Siesta dauert bis 18.00!!! Häh? Halt, der Lavadero hat geöffnet und der völlig eingestaubte Brujito wird gewaschen.

IMG_1954

Auf dem Camping in San Miguel, in einem kleinen Ort ganz in der Nähe, sind wir die einzigen Gäste. Am Abend nochmals kurz nach Chilecito um das Nötigste einzukaufen. Wieder zurück auf dem Camping gibts Gschwellti und Chorizos. Und vor dem Schlafen ein Blick in die Sterne. Das Kreuz des Südens grüsst freundlich.

 

12.3.2016 Termas Santa Teresita

Wir sind beide wieder die halbe Nacht wach. Wir fragen uns warum. Vielleicht weil wir in Gedanken schon in Richtung Heimreise denken? Nach dem Zmorge und Morgenputz geht es weiter. Auf der Touri-Info wurden uns die Termas Santa Teresita schmackhaft gemacht. Eine schnurgerade Strasse, die sich weit hinten am Horizont verliert, führt uns nordwärts.

IMG_1968

Nach einigem Suchen finden wir 6km ausserhalb von Villa Mazan die Hosteria las Termas. Eine mit Liebe gestaltete Anlage mit verschiedenen Piletas,

IMG_1970

das Wasser kühl bis warm. Wir bädelen im Wasser und an der Sonne und geniessen die Ruhe.

Вот актуальная кракен сайт вход для входа.
13.3.2016 Villa Portezuelo

Heutiges Reiseziel ist San Fernando del Valle de Catamarca. Gewichtiger Name eines Wallfahrtsortes. Die Strasse steigt hinauf über 2000m, dann geht es wieder steil hinunter. Olivenhaine in ungeahnter Grösse säumen sie. Ich liebe das silberne Spiel der Blätter im Wind.

IMG_1981

 

IMG_1972In Catamarca wartet der Brujito bei der Kathedrale der Virgen de la Valle auf uns. Eindrückliche Bleiglasfenster an den inneren Eingangstoren. Die Erzengel halten darauf Wache. Die kleine Virgen steht hoch oben hinter einem Baugerüst. Der riesige Altar wird gerade renoviert.

 

 

Gestärkt mit einem Gancia machen wir uns auf die Stellplatzsuche. Der Camping Municipal ist überfüllt mit Sonntagsparilleros. Auf dem Camping in Villa Portezuela, etwas ausserhalb Catamarcas, bleiben wir vorerst. Beim Einnachten sind wir plötzlich mutterseelenallein und ich fühle mich nicht wohl. Geduldig fährt uns Heinz ins Dörflein. Stellplatz neben der Schule.

 

14.3.2016 Recreo

In der Nacht nervtötendes Hundegebell über Stunden. Hätte ich doch nur nicht…wären wir doch nur im Camping geblieben. Die Strasse über die Cuesta de Portezuela windet sich eng die Sierra de Catamarca hinauf. Jede Kurve eröffnet einen anderen Blick in die Ebene weit unter uns. Ist das herrlich. Wie das bekannte gleichnamige Lied besingt, in allen Grüntönen leuchtet es aus der Ebene und gegen die Andenkette. Ein paar weisse Gipfel grüssen in der Ferne. Die Bergflanken sind mit Büschen und Bäumen bewachsen, dazwischen verschiedene Kakteenarten. Zikaden schnarren, der Wind macht die Hitze erträglich.

IMG_1984 IMG_1991 IMG_1992 IMG_1998

Anquincila, malerisch an einem Fluss gelegen. Wortkarge Bewohner, machen keine Lust aufs Verweilen.

Wir stehen an der Plaça 25 de Mayo von Recreo.. Gleich neben der Schule. Nach 18.00 wird die Strasse gesperrt. Viele Eltern warten auf ihre Kinder. Es herrscht ein unbeschreiblicher Trubel. So viele Kinder.

IMG_2009

Die Lehrerinnen küssen die Kinder zum Abschied. Gegenüber der Plaça wacht die Polizei und hält ein Auge auf uns.

 


in Mendoza

aus dem Tagebuch von Maria …………….

28.2.2016 Portillo

Draussen Frühstücken, ist das schön. Blauer Himmel als ob es gar nichts anderes gäbe. Nach dem Abwasch ist der Wassertank leer. Und die Pumpe macht keinen Wank. Uff. Nöd scho wider es Problem!!! Aber nein, nur die Sicherung ist durchgebrannt. Nach unseren „Wartungsarbeiten“ gehts mitten durch San Felipe. Warum sind die Strassen so verstopft, es ist doch Sonntag? Aha, das Fiesta de la Cerveza lockt so viele Leute an. Wir machen einen grossen Bogen um das Fest, lassen uns im gleichen Café wie gestern einen frischen Fruchtsaft schmecken und benutzen nochmals das Internet. Dann gehts hinaus in Richtung Anden. Zuerst durch ein Flusstal mit vielen Obst und Rebkulturen. Danach schraubt sich die Strasse in unglaublichen 23 Haarnadelkurven hinauf bis auf über 2800 m. Portillo ist ein bekannter Skiort. Beim gleichnamigen Hotel finden wir einen guten Stellplatz, eingerahmt von den Andentürmen und lassen uns im Restaurant mit einem wirklich feinen Essen verwöhnen.

IMG_1645

Entrada: Centolla con Palta. (Seespinne mit Avocados) Plato principal: Costillas de Cordero mit feinen Bratherdöpfeli, Zwiebeln und Peperone. (Lammkoteletts mit…) Mega.

29.2.2016 Parque National Horcones

Mit sturmem Kopf aufgestanden. Nach dem Zmorge und Brujitos Morgentoilette geht es weiter. Ich bin nicht so fit und reagiere daher nicht so enthusiastisch auf die Idee hinauf zum Cristo Redentor zu fahren. Immerhin auf ca 3800 m. Die Piste zieht sich in engen Kurven den Berg hinauf. Bodenwellenreiten vom Feinsten. Aber es lohnt die Mühe. Der Cristo Redentor streckt segnend seinen Arm aus. Ein schönes Friedensdenkmal. Stürmischer Wind lässt uns nicht lange da oben bleiben. Tal abwärts verlassen wir die Hauptstrasse und fahren in den Parque National Horcones, der Ausgangspunkt um den Aconcagua zu besteigen. Ein Weg führt zur Laguna Horcones. Hinten im Tal erhebt sich majestätisch der Aconcagua, mit seinen 6960 m der höchste Berg ausserhalb Asiens.

Stellplatz mit Blick auf den Riesen. Tiefe Ruhe.

IMG_1682

 

1.3.2016 Uspallata, Camping Ranquit Luncay In der Nacht ein Sternenhimmel zum Anfassen. Das Kreuz des Südens, eingebettet in die Milchstrasse, der kopfstehende Orion über uns, unvergessliche Bilder.

Am Morgen empfängt uns blauster Himmel und der Riese Aconcagua überstrahlt in Weiss die anderen Gipfel.

IMG_1683

Nach einer kurzen Fahrt erreichen wir Puente del Inca. Ein Muss, wenn man schon mal da ist. Über die Schlucht, die der Rio Mendoza gegraben hat, führt eine natürliche Felsbrücke. Vor dieser Brücke strömt aus verschiedenen Quellen heisses Thermalwasser und färbt die Wände der Schlucht in unterschiedlichen Farbtönen, von Schwefelgelb bis Ockerbraun. Das einstige Thermalbad und dazugehörende Hotel wurden bei einem Unwetter in den 60er Jahren zerstört und nicht wieder eröffnet. Viele Marktstände mit Artesania bestimmen das Bild der Ortschaft heute. Und rundherum viel Schmutz, lieblos, trostlos.

Wir besuchen den Bergsteigerfriedhof Cementerio de los Andinistas. Der Aconcagua hat einige Opfer gefordert und ich mag gar nicht daran denken wie sie gestorben sind.

IMG_1709

Jetzt geht es weiter, wir folgen dem Rio Mendoza, der zwischen den gewaltigen Bergen talwärts fliesst. Und da, ein Wimpernschlag und plötzlich sehe ich einen Kondor. Beinahe ohne Flügelschlag schwebt er über uns, entfernt sich, wendet um wieder über uns hinweg zu fliegen und wiederholt seine Runde nochmals und nochmals. Dann ist er verschwunden. Welch ein Schauspiel.

IMG_1728 IMG_1729 IMG_1730

In Uspallata stehen wir auf dem Camping Ranquit Luncay. Hübscher Camping. Sanitäre Anlagen= no comment.

…. wir fahren durch das Valle Mendoza hinunter in die Ebene, vorbei an rot-kargen-zackigen Felsformationen. Dazwischen wieder mal eine Gedenkstätte an die Difunta Correa….

IMG_1739 IMG_1743

Kurz vor Mendoza steht das Schild “ Ojo de Vino ………“

IMG_1756

…. und fahren den kurzen Ripio-Abstecher zur Bodega Ojo de Agua von Dieter Meier. Es gibt einen kleinen Imbiss, eine Flasche Wein und ein feines Empanadas. Wir geniessen den schönen Nachmittag mitten in den Reben und fahren danach gemütlich in die Stadt Mendoza.

IMG_1752 IMG_1755

Gas füllen, Auto waschen, einkaufen und wir landen im sensationel sauberen und hübschen Camping Mangruyo oberhalb der Stadt. Endlich mal Zeit, um die Homepage nachzuführen und das Rauschen im Winde zu geniessen. Wir treffen Martin und Jeannette von www.timbila.ch endlich mal persönlich und verbringen einen gemütlichen Abend.

IMG_1759

 

 


…. el Condor pasa über den Cristo Redentor

wir überqueren die Anden von Portillo nach Uspallata …….

There is no album selected or the gallery was deleted.


in Portillo

Valparaiso ist die grösste und wichtigste Hafenstadt von Chile. Eine uralte Stadt, wurde gebaut so im 16. Jahrhundert und in einer schönen Bucht mit rundherum 42 Hügelchen gelegen. Auf diese Hügel führen heute noch 12 Ascensores, so 50-100m Standseilbahnen. Heute ist dies natürlich mitten in der grossen Stadt integriert. Das Hafengebiet ist uralt, und seit dem letzten Erdbeben teilweise nicht wieder aufgebaut. Das direkt anschliessende Vina del Mar ist moderner, sauberer und touristisch und bald auch kommerziell wichtiger.

IMG_1591IMG_1587IMG_1586

aus dem Tagebuch von Maria…….

23.2.2016 Valparaiso, Caleta Portales

Trotz Tankstelle recht gut geschlafen. Der Brujito kriegt eine Morgendusche bei der Copec. Schön sieht er aus. Unternehmungslustig machen wir uns auf den Weg nach Valparaiso. Touri-Info Fehlanzeige. Wir kurven mitten durch die Stadt, finden zufällig doch eine Info und gleich daneben einen halblegalen Gratis-Parkplatz. Zu Fuss gehts mit Stadtplan in Richtung Ascensor Artilleria. Von 12 Standseilbahnen sind 8 in Betrieb. Hoch über der Stadt, auf dem Paseo 21 de Mayo, hat man einen fantastischen Blick über den Hafen und die Stadt die sich (laut Reiseführer) über 42 Hügeln ausbreitet. Zu Fuss gehts hinunter über steile Treppen und enge Gässchen. Holzhäuser, grössere und kleine, oft eher Baracken die mit Wellblech verkleidet sind, stehen an den steilen Hängen. Viele sind in leuchtenden Farben gestrichen. Da Valparaiso beim Erdbeben 1904 zum grossen Teil zerstört wurde, haben sich diese Holzhäuser bewährt. Zu Fuss gehts durch die Altstadt, es wimmelt von Leuten. In den Gassen Marktstände, Früchte, Gemüse, kleine Läden mit Waren für den täglichen Gebrauch. Fröhliche Stimmung. Die Leute kennen sich, rufen und lachen. Das gefällt mir.

Keine Möglichkeit bei einem der Supermärkte zu parkieren. In einem kleinen Laden das Nötigste gekauft. Wir übernachten in der Caleta Portales, beim Strand von Valparaiso und lassen uns zum Essen in einer kleinen Strandbeiz überreden. Nochmals Jardin de Mariscos, Kommentar überflüssig.

 

24.2.2016 Valparaiso, Seitenstrasse Pablo Neruda Haus

Am Morgen, auf dem Parkplatz, nur wir. Am Strand zwei, drei Backpacker. Nebel zieht von Viña del Mar her. Wäsche holen, einkaufen, Internet suchen. Ungemütlich an der Costa Nera. In Valparaiso lichtet sich der Nebel. Wir fahren zum Pablo Neruda Haus.

IMG_1582

Viele Besucher. Da, als grosse Überraschung, stehen Hausers vor uns. Wiedersehensfreude. Sie haben kurz vorher gemailt und ihre Ankunft angekündigt. Wir haben viel zu erzählen. Sie haben sich von ihrem Schrecken erholt, die Beschaffung ihrer Bankkarten und einer Fotokamera in die Wege geleitet. Der Camper ist repariert. Alles auf gutem Weg. Wir bleiben in der Nähe vom Neruda Haus, vor dem Wachposten der Gendarmeria. Wohlbehütet und umrundet von gefühlten hundert Hunden.

25.2.2016 Laguna Verde

Sonnenschein weckt uns. Zmörgele und danach parkieren wir direkt vor dem Neruda Haus. Ich kaufe ein Ticket und lasse mir einen Audioführer geben. Langsam gehe ich von Stockwerk zu Stockwerk und von Zimmer zu Zimmer. Neruda war ein begnadeter Schriftsteller, Diplomat und Nobelpreisträger. Aber auch ein Antiquitätensammler und Geniesser. Obwohl dieses Haus nach seinem Tod ausgeraubt und beschädigt wurde hat die später gegründete Stiftung es wieder hergestellt. Viele Dinge sind noch im Original zu sehen, Witziges und Schönes. Mir gefällt der Stil und natürlich die Aussicht vom Haus aus, über die Stadt und den Hafen. Fast zwei Stunden verweile ich. Bemerkenswerte Persönlichkeit.

IMG_1608

Danach gehen wir nochmals Gässeln. Wieder hinunter über unglaublich steile Treppen und Strässchen. Durch das Museo a Cielo Abierto, die Wandmalereien an den Häusern, teils gut erhalten, teils übersprayt, zerstört. In einem kleinen Gärtchen mit Blick auf das Neruda Haus lassen wir uns Empanadas schmecken. Adios Valparaiso, beim Verlassen der Stadt jage ich Heinz unabsichtlich zweimal die verrücktesten steilen Strassen hinauf. Anhalten und wieder anfahren unmöglich. Schwitz! Wir fahren zur Stadt hinaus an die Laguna Verde um uns nochmals mit Hausers zu treffen. Sehr schön sagt die Touri-Info. Abfallhalde wäre die bessere Bezeichnung.

26.2.2016 San Felipe, Camping Balneario Natural

Unsere Wege trennen sich. Es war sehr schön nochmals mit Hausers zusammen zu sitzen. Wenn alles passt sehen wir uns vielleicht nochmals. Buen viaje, mucha suerte, que vayan con dios.

IMG_1610

Wir sind unterwegs nach San Felipe, finden einen Camping. Grosse Anlage mit einem Naturschwimmbecken. Viele der riesigen Bäume vertrocknet. Es herrscht Wassermangel. Die Minen seien schuld. Die Sanitäranlagen sind unter aller Kanone. Da lob ich mir die Nasszelle in unserem Brujito. Freu. Aber die Leute sind freundlich und noch werde wir nicht beschallt.

IMG_1615

 

27.2.2016 San Felipe, Camping Balneario Natural

Nachdem uns schon am Morgen unser Campingnachbar mit Rap aus seiner Musikanlage beglückt hat, parkieren wir um, möglichst weit weg von den anderen Campern. Obs was bringt, werden wir ja sehen. Einkaufen und Internet suchen. In einem Café werden wir fündig, schreiben und mailen was das Zeug hält. Danach gehts zurück auf den Camping. Sonnenstore rausgekurbelt, Tisch und Stühle an den Schatten gestellt. Pisco-Time. SommerSonneSatt. Zum Znacht gibts feine Chorizos, Koteletts und Choclos. Danke Heinz, das Fleisch war wie immer super fein. Alles andere ist Beilage. ;0).

IMG_1618

…. wir fahren weiter, Richtung Argentinien. wir wollen über den Paso  los Libertadores nach Mendoza. Bei herrlichstem Sonnenschein geniessen wir die Fahrt nach Portillo, dem einst einzigen Skiort in Südamerika. Hier parkieren wir unseren Brujito und geniessen die Berge…….

IMG_1621 IMG_1624 IMG_1627 IMG_1631 IMG_1638 IMG_1642

Zum Bettmümpfeli gibt’s im Restaurant Portillo ganz mutterseelenalleine einen feinen Znacht.

 

 


Valparaiso Impressionen

There is no album selected or the gallery was deleted.

 


Follower

Schelbert's News

EnglishFrenchGermanItalianPortugueseSpanish