aus dem Tagebuch von Maria ……………..

2.3.2016 Mendoza, Camping Mangruyo

Vor der Weiterfahrt unterhalten wir uns mit Helga und Dirk , ein nettes Paar welches mit ihrem Sprinter diese Nacht neben uns gestanden hat. Nach vier Monaten werden sie Mitte März nach Deutschland zurück kehren. Es geht weiter, der Rio Mendoza fliesst durch ein breites Tal. Viele Tunnels, die Strasse windet sich den Berghängen entlang. Wir sehen eine Rettungsmannschaft am Strassenrand, die Leitplanken sind weggerissen. Ein grosser Lastwagen liegt auf dem Abhang unterhalb der Strasse, die Ladung weit zerstreut.

Wir erreichen die weite Ebene vor Mendoza. Rebkulturen so weit das Auge reicht. Und da, eine Anzeigetafel „Bodege Ojo de Vino, und Restaurante Ojo de Agua“. Das Ojo de Agua in Zürich kennen wir. Heimatgefühle lassen uns abbiegen und wir verfahren uns ein wenig zwischen den Reben. Klein und gar nicht protzig liegt das stimmige Beizli inmitten der Rebkulturen. Grosse Trauerweiden säumen ein Naturbassin, welches gerade neu ausgebaggert wird. Wir geniessen einen wunderbaren Malbec und eine Piccada dazu, verschiedene Käse, Chorizos und Oliven.

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So gestärkt gehts zum Gas auffüllen. Nach nur einer halben Stunde ist das erledigt. Danach einkaufen und wir machen uns auf den Weg zum Camping Mangruyo. Gleich bei der Einfahrt leuchtet ein Schweizerkreuz durch das Blätterdach eines Baumes. Die Timbilas! So schön. Nachdem wir uns schon ein paar Mal knapp verpasst haben, treffen wir uns hier das erste Mal. Bei einem Glas Wein sitzen wir bis spät in der Nacht zusammen. Es gibt viel zu erzählen.

 

3.3.2016 Camping Mangruyo, Mendoza

WAS? Schon viertel nach Zehn. So spät bin ich noch nie aufgestanden und es geniert mich fast ein wenig um diese Zeit zum Duschen zu gehen. Gemütlich Zmörgele, danach dies und das am Brujito erledigen. Damit Heinz Nachts das Fenster offen lassen kann, nähe ich einen Verdunkelungsvorhang. Die lustigen Magnete, ein Geschenk von Corina, leisten einen super Dienst, denn sie halten den Vorhang fest.

Lesen, schreiben, faulenzen.

 

4.3.2016 Hotel Entre Cielos, Lujan de Cuyo

Wir frühstücken draussen, geniessen das warme Wetter. Aus einem Camper tönt laut Folklore Musik. Heinz wird wie magnetisch angezogen. Ein weiteres Paar vom Camping tanzt uns zur Musik etwas vor.

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Que lindo. Bis um 3 Uhr wollen wir bleiben. Wir machen unsere Aufräumrunde und gehen noch einkaufen. Herzliche Begrüssung durch Regina und Paul, die im Hotel Entre Cielos abgestiegen sind. Sie kommen direkt von B.A. ihrer ersten Reiseetappe und haben schon vieles erlebt. Es gibt gegenseitig viel zu erzählen. Auf den Apéro folgt ein Nachtessen im Beef Club. Die Hotelanlage ist sehr schön gestaltet. Drei Schweizer Paare haben ihr Erspartes zusammengelegt und mit weiteren Investoren ihren Traum verwirklicht. Das Hotel ist Topp. Allein die Küche entspricht noch nicht den Anforderungen. Der Wille originell zu sein reicht nicht. Das Essen muss dann auch wirklich gut sein. Wir dürfen in die Hotelanlage hinein fahren und da übernachten.

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5.3.2016 Hotel Entre Cielos, Lujan de Cuyo

Gewitternacht, starker Regen prasselt auf den Brujito. Drückend warm. Gemeinsames Frühstück mit Herzogs und danach fahren wir alle zusammen in Richtung Villavicencio.

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Die letzten Kilometer hinauf auf den Mirador ist Piste. Viele Haarnadelkurven. Beim Mirador eröffnet sich uns ein Blick in die Berglandschaft. Hier ist es viel grüner als im Rio Mendoza Tal, aber wildromantisch. Warntafeln, wie man sich bei einer Begegnung mit einem Puma verhalten soll. Wir machen es uns mit Tisch und Stühlen gemütlich. Ein kühler Callia Tardio Amable, Rohschinken, Pfeffersalami, Käse und Brot. Danach Espresso und Läckerlischoggi vom Läckerlihuus. Danke Regina!

Danach kurven wir wieder hinunter ins Tal. Zusammen essen wir im Hotelrestaurant und reden bis in alle Nacht. Ein schöner Tag geht zu Ende. Wir dürfen nochmals in der Hotelanlage übernachten. Schadenmeldung: Die elektrische Einstiegstufe (Paul: Omistep) macht keinen Wank mehr. Dafür tätelet der Alarm um so mehr. Und wenn wir den Alarm ausschalten, entleert sich unser Wassertank. Aber morgen ist auch noch ein Tag.

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6.3.2016 Camping Mangruyo zum 3.

Wir geniessen nochmals ein gemeinsames Frühstück mit Herzogs. Das Treffen mit ihnen war toll. Sie fahren heute weiter nach Santiago de Chile und wir müssen uns um den Omistep kümmern. Nochmals umarmen, fest drücken und gute Reise wünschen. Danke ihr Lieben.

Heinz hat mittlerweile die Einstiegsstufe ausgebaut. Kies und jede Menge Strassenstaub haben sich darin angesammelt. Jupieee, er hat den Fehler gefunden. Er ist halt schon super gut! Ein Elektrokabel ist gerissen. 3 Stunden Arbeit, zum Teil halb unter dem Brujito. Aber jetzt funktioniert sie wieder. Zum Znacht ein Lomo vom Feinsten, dazu Choclos und zum Dessert einen Flan

7.3.2016 San Juan

Wir lassen unsere ursprünglichen Routenpläne, nach Calingasta zu fahren, fallen. Es wird vor starken Gewittern und Hagelschlag gewarnt. Also räumen wir zusammen und machen uns auf den Weg nach San Juan. Diese Strecke sind wir vor ein paar Wochen schon einmal gefahren. Auf beiden Seiten der Strasse steht noch Wasser. Es muss heftig geregnet haben. Diesmal kann ich das Santuario der Santa Barbara fotografieren. Letztes Mal konnten wir nicht anhalten. Wo die Wäscherei ist wissen wir auch schon. So kann ich wied

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er einen ganzen Berg Wäsche abgeben. Bis es Zeit wird für unser Nachtessen (am liebsten wäre uns Pizza) stehen wir in einem kleinen Park, von Polizei bewacht. Im Gewitterregen fahren wir ins Zentrum und kurven um die Blocks bis wir einen Parkplatz in der Nähe der Pizzeria Napoli finden. Ist das eine Pizza??? Eher etwas zwischen Wähe und Auflauf. Geschmeckt hat es trotzdem.

 

8.3.2016 Huaco

Viel Hundegebell in der Nacht. Frühstücken, einkaufen, Wäsche abholen. Beim Einladen der Lebensmittel, werden wir von einem freundlichen Ehepaar angesprochen. Sie bieten uns einen Stellplatz in ihrem Garten an. Wir könnten ohne Weiteres da stehen. Es sei sehr schön. Der Stausee Dique de Ullum sei in unmittelbarer Nähe. Wassersport sei möglich. Ein wenig verlegen müssen wir das Angebot ausschlagen. Wir wollen weiter in den Norden. Von San José de Jachal aus fahren wir durch die Quebrada de Jachal, eine wilde Schlucht. Die Strasse ist sehr schmal. Ein Naturtunnel lässt uns die Köpfe einziehen. Nach jeder Kehre sehen wir andere Felsformationen. Sandstein, roter Fels, bröckeliger Fels, immer sieht es anders aus. Und der Mirador eröffnet uns eine weite grüne Ebene, durchzogen von roten Felsstreifen.

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Am Horizont stehen mächtige Gewitterwolken. Huaco erscheint mir sehr armselig. Wir fahren bis zu einem kleinen Weiler und stehen in der Nähe der Hosteria Huaco. Nachtessen ab 21Uhr! Da kochen wir lieber selbst. Ravioli Quatro Quesos a la Panna. Lecker. Dazu ein Merlot aus Chile.

 

9.3.2016 Parque Provincial Ischigualasto

Auch in Huaco sind Nachts die Hunde los. Mensch, das nervt vielleicht. So ca alle Stunden fünf Minuten Gebell. Aber sonst hört man nur die Grillen. Der Gockel ist gnädig und fängt erst um sieben an zu rufen. Dem Molino Viejo statten wir am Morgen noch einen Besuch ab.

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Eine imposante Mühle.1967 wurde hier das letzte Korn gemahlen. Danach geht es durch eine faszinierende Landschaft in Richtung Ischigualasto. Es scheint als ob die Felsen von einer Riesenhand schräg in den Boden gesteckt wurden. Strahlend blauer Himmel. Heiss.

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Im Parque Ischigualasto ( Valle de la Luna ) höckeln wir im Beizli und essen die letzten vier Empanadas, abgerundet wird das Ganze mit einem Glas Bonarda. Hinter dem Infocenter liegt der Camping. Daneben eine Generatoranlage. Ganz schön laut. Wir stellen uns möglichst weit weg vom Lärm. Eine Herde Guanakos grast friedliche in unserer Nähe.

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10.3.2016 Villa Uniòn

Trotz ruhiger Nacht lange wach gelegen. Der Himmel begrüsst uns grösstenteils bewölkt. Nach den üblichen Morgenarbeiten fahren wir im Konvoi in den Park. Eindrückliche Felsformationen, ausgewaschene Arroyos, das Valle Pintada zeigt sich im Schattenspiel der Wolken alle paar Minuten anders schön. Am Meisten gefallen mir die Boches, runde Kugeln, die dickste hat etwa sie Grösse einer grossen Bowlingkugel. Sie liegen verstreut auf einer Flächen von etwa 100m2. Wie sie entstanden sind ist noch ungeklärt. Cool.

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Der grosse Hongo (Pilz) ist die letzte Sehenswürdigkeit. Wir müssen den gleichen Weg zurück da die Regenfälle der letzten Tage die Piste überschwemmt hat. Zufrieden reisen wir weiter, durch den Talampayapark nach Villa Union. hier wurde das Warten erfunden. Auf der Hauptstrasse alle 200m eine Lichtsignalanlage mit Sekundendisplay. 60 Sekunden auf Warten, 20 Sekunden auf Fahren. So zuckeln wir die Strasse entlang. Wir essen auswärts. Das Beizli sieht noch hübsch aus, das Essen ist untere Mittelklasse. Das Geisslein hat mehr Knochen als Fleisch, die Rüebli haben zuviel Salz gesehen und der Wein ist EISkalt. Jenu, morgen kochen wir wieder selbst.

Stellplatz bei der YPF.

 

11.3.2016 Camping in San Miguel bei Chilecito

Die Morgenwolken lösen sich schnell auf. Zum hinteren Fenster hinaus, geht der Blick in eine grüne Ebene. Daraus erhebt sich ein tiefroter Hügelrücken. Die Provinz la Rioja macht ihrem Namen Ehre.

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Wir zuckeln, wie gehabt, aus der Ortschaft und fahren über den Cuesta de Miranda, eine weitere wilde, schöne Strecke. Mitten in der Siestazeit erreichen wir Chilecito. Alles, alles ist geschlossen und die Siesta dauert bis 18.00!!! Häh? Halt, der Lavadero hat geöffnet und der völlig eingestaubte Brujito wird gewaschen.

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Auf dem Camping in San Miguel, in einem kleinen Ort ganz in der Nähe, sind wir die einzigen Gäste. Am Abend nochmals kurz nach Chilecito um das Nötigste einzukaufen. Wieder zurück auf dem Camping gibts Gschwellti und Chorizos. Und vor dem Schlafen ein Blick in die Sterne. Das Kreuz des Südens grüsst freundlich.

 

12.3.2016 Termas Santa Teresita

Wir sind beide wieder die halbe Nacht wach. Wir fragen uns warum. Vielleicht weil wir in Gedanken schon in Richtung Heimreise denken? Nach dem Zmorge und Morgenputz geht es weiter. Auf der Touri-Info wurden uns die Termas Santa Teresita schmackhaft gemacht. Eine schnurgerade Strasse, die sich weit hinten am Horizont verliert, führt uns nordwärts.

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Nach einigem Suchen finden wir 6km ausserhalb von Villa Mazan die Hosteria las Termas. Eine mit Liebe gestaltete Anlage mit verschiedenen Piletas,

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das Wasser kühl bis warm. Wir bädelen im Wasser und an der Sonne und geniessen die Ruhe.

13.3.2016 Villa Portezuelo

Heutiges Reiseziel ist San Fernando del Valle de Catamarca. Gewichtiger Name eines Wallfahrtsortes. Die Strasse steigt hinauf über 2000m, dann geht es wieder steil hinunter. Olivenhaine in ungeahnter Grösse säumen sie. Ich liebe das silberne Spiel der Blätter im Wind.

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IMG_1972In Catamarca wartet der Brujito bei der Kathedrale der Virgen de la Valle auf uns. Eindrückliche Bleiglasfenster an den inneren Eingangstoren. Die Erzengel halten darauf Wache. Die kleine Virgen steht hoch oben hinter einem Baugerüst. Der riesige Altar wird gerade renoviert.

 

 

Gestärkt mit einem Gancia machen wir uns auf die Stellplatzsuche. Der Camping Municipal ist überfüllt mit Sonntagsparilleros. Auf dem Camping in Villa Portezuela, etwas ausserhalb Catamarcas, bleiben wir vorerst. Beim Einnachten sind wir plötzlich mutterseelenallein und ich fühle mich nicht wohl. Geduldig fährt uns Heinz ins Dörflein. Stellplatz neben der Schule.

 

14.3.2016 Recreo

In der Nacht nervtötendes Hundegebell über Stunden. Hätte ich doch nur nicht…wären wir doch nur im Camping geblieben. Die Strasse über die Cuesta de Portezuela windet sich eng die Sierra de Catamarca hinauf. Jede Kurve eröffnet einen anderen Blick in die Ebene weit unter uns. Ist das herrlich. Wie das bekannte gleichnamige Lied besingt, in allen Grüntönen leuchtet es aus der Ebene und gegen die Andenkette. Ein paar weisse Gipfel grüssen in der Ferne. Die Bergflanken sind mit Büschen und Bäumen bewachsen, dazwischen verschiedene Kakteenarten. Zikaden schnarren, der Wind macht die Hitze erträglich.

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Anquincila, malerisch an einem Fluss gelegen. Wortkarge Bewohner, machen keine Lust aufs Verweilen.

Wir stehen an der Plaça 25 de Mayo von Recreo.. Gleich neben der Schule. Nach 18.00 wird die Strasse gesperrt. Viele Eltern warten auf ihre Kinder. Es herrscht ein unbeschreiblicher Trubel. So viele Kinder.

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Die Lehrerinnen küssen die Kinder zum Abschied. Gegenüber der Plaça wacht die Polizei und hält ein Auge auf uns.