Autor: <span>Heinz Schelbert</span>

Mitten in den Mato Grosso

Wir etablieren uns im Camping Formosa, und abends nach dem einkaufen lassen wir uns von einem Caipirinha verwöhnen …..

Wir organisieren eine Schnorcheltour, spazieren am Rio Formosa entlang und geniessen den riesigen Camping nur für uns zwei.

 

Aus dem Tagebuch von Maria:

Montag, 13. November 2017

Heute startet unsere Schnorcheltour. Über eine holperige Strasse fahren wir zum Encontro do Rio Prato. Zuerst Almoco tipico, danach werden Neoprenanzüge, Füsslinge, Taucherbrille und Schnorchel verteilt. Umziehen, und angeführt von unserem Guia marschieren wir zu siebt recht zügig durch den Wald. Es bleibt kaum Zeit die Pflanzen anzuschauen. Und dann sind wir am kleinen Flüsschen Olho da Agua. Kurze Einführung, sich treiben lassen und vor allem mit den Füssen den Boden nicht berühren, damit kein Sand aufgewirbelt wird.

Es wurde uns nicht zu viel versprochen. Glasklares Wasser, Licht und Schattenspiel auf dem Flussgrund, grosse und kleine Fische, manchmal so nah dass man sie berühren könnte und an einigen Stellen stehen sie dicht an dicht in grossen Gruppen im Schutz einer kleinen Bucht. Wir lassen uns treiben, sind so fasziniert, dass wir kaum merken wie die Zeit vergeht. Zum Schluss nimmt uns ein Boot auf und wir fahren in vollkommener Stille durch eine verzaubernde Flusslandschaft.

 

Dienstag, 14. November 2017

Der Buraco dos Araras ist eine grosse Doline in deren Felswänden rote Aras nisten. Ohrenbetäubendes Gekreisch kündigt die grossen Vögel an. Sie turnen in den Baumwipfeln, fliegen Formation über der Doline und verschwinden in ihren Höhlen um ihre Brut zu füttern. Bei einer interessanten Führung verbringen wir zwei Stunden im Park und lassen uns erst durch die abendlichen Moskitoschwärme vertreiben.

Ein erlebnisreicher Tag geht zu Ende.

Mittwoch, 15. November 2017

Heute heisst es Abschied nehmen von Bonito.
Bis Freitag ist die Wettervorhersage noch gut. Daher fahren wir mit Zwischenhalt bei den ersten Kaimanen

bis nach Passo do Lontra. Beim Hotel Parque können wir stehen bleiben und buchen für den gleichen Abend eine Nachtfahrt auf dem Rio Miranda. 

Der Sternenhimmel wölbt sich über uns, der Fahrtwind ist angenehm kühl und wir sind daher nicht allzu enttäuscht dass wir nur ein paar wenige Kaimane sehen.

Donnerstag, 16. November 2017

Viiiielschwitz in der Nacht.
Am Morgen erkunden wir die Umgebung und laufen über die Passerellen die über die Sumpflandschaft führen. Es ist einfach nur HEISS!
Die gebuchte Flusstour am Nachmittag bringt leider keine Überraschung. Wir werden 1 1/2 Stunden den Fluss hinauf geführt und die gleiche Zeit wieder zurück. Jeden Vogel, jedes Tier vertreibt unser Bootsführer indem er mit Vollgas darauf zusteuert. Und weg sind sie. Schade!

Freitag, 17. November 2017

Restaurante Arara Azul, Posto do Gas, Campo Grande

Wir verlassen Passo do Lontra und fahren in Richtung Campo Grande. Die Strassen sind in gutem Zustand und wir kommen zügig voran. Kurzer Stopp unterwegs, die übrig gebliebene Chorizo vom Nachtessen muss dran glauben und frisch gestärkt fahren wir weiter. Zuversichtlich fahren wir durch Campo Grande, wir wissen wo wir einkaufen wollen. Der ausgewählte Supermercado entpuppt sich als Grossist. Sch…eibenkleister. Wendemanöver. Auf der anderen Strassenseite steht noch ein Supermercado, aber auch dieser ist auf Grosspackungen spezialisiert. Wir irren durch die Gänge und finden nur die Hälfte der benötigten Sachen.
Bei einem Truck-Stopp ausserhalb der Stadt bleiben wir über Nacht. Die Leute sind freundlich und um unsere Sicherheit besorgt. Im Restaurante Arara Azul gibts ein gutes Nachtessen und für 36 Reais, mit je zwei Gläsern Rotwein, sehr günstig. Und Wifi gibts auch noch.

 

Samstag, 18. November 2017

Trotz der vielen Lastwagen die kommen und gehen, gut geschlafen. Erfrischende Dusche und ich bin bereit für den Tag.

Nach einer undefinierbaren, empanada-ähnlichen Teigtasche zum Frühstück geht es weiter nordwärts.
Dicke Regenwolken leeren zweimal ihren Inhalt über uns aus, aber schnell sind wir wieder auf trockener Strasse.
Um halb fünf erreichen wir Sonora und den Balneario Por do Sol am Rio Paraguay. Ein schönes, sauberes Gelände, mit vielen Schattenbäumen erwartet uns. Dürfen wir über Nacht hier bleiben? Zuerst heisst es Nein! Aber wenn man die richtige Person fragt, dann doch JA.


Wie sagt man auf brasilianisch? LEGAL.
Röschti-Znacht, aufgepeppt mit scharfem Würstli aus Altos und Spiegelei.

 

Sonntag, 19. November 2017 

Am Rio Paraguay/Grossflächiges Roden/Endlose Soyafelder/Den Nandus gefällt es/Sonntagsverkehr

Nach dem üppigen Znacht fällt das Frühstück bescheiden aus. Ein paar Trauben, je ein halber Apfel und 1 Guezli zum Nespresso.
Heutiges Ziel; Cuiaba. In endlosem Auf und Ab führt die Strasse hinauf über Hügelkuppen und wieder hinunter in Flusssenken. Wir teilen die Fahrbahn mit vielen Lastwagen, bergab geben sie Vollgas und erreichen darauf mit letzter Kraft den nächsten Hügel.

 

 

 

aktuelle Reiseroute


Nach Brasilien in den Mato Grosso do Sul

Wir legen einen Faulenzertag an der Laguna Blanca ein. Etwas sünnelen, Füsse im Wasser schwenken, nichts tun, lesen usw. …. es ist herrlich ruhig und schön.

Maria kocht zum Znacht feine Ravioli, dazu bewundern wir die nächtlichen Besuche …….

In der Nacht, wie vorgesehen, beginnt es wieder zu regnen, es tröpfelt und giesst, allerdings noch im Rahmen. Wir frühstücken wie gewohnt im Brujito, der Regen nimmt zu und der Boden füllt sich mit Strömen vom Wasser. Alles fliesst und gurgelt. Wir sind ja die Einzigen im Camping, wir packen schleunigst alles ein und fliehen die 5 km Sandstrasse zur Autorute …..

Wir haben Glück, im 2. Gang mit wenig Gas zieht uns unser Brujito durch den Dreck und auf die sichere Teerstrasse. Mal schauen, wenns so weitergeht, müssen wir unsere Pläne anpassen. Unser Brujito ist für diese Verhältnisse nicht ideal und wir haben auch keine Lust, im Regen und Dreck Spiessruten zu laufen oder Schneeketten zu montieren.

Im Laufe des Tages hört der Regen auf, wir nähern uns der brasilianischen Grenze in Ponta Pora.

Der Paraguay-Zoll lässt uns problemlos weiter, Brasilien lässt einen Anfänger das Formular ausfüllen, ich darf es dann selber versuchen, aber irgendwann erscheint der Chef und hat Erbarmen mit uns. Nach 2 Stunden schwitzen haben wir unsere Einreisepapiere. Wir kaufen kurz ein, und suchen uns in der Nähe einen Stellplatz bei der Casa Quinta Camargo. Es ist niemand zu Hause, ( erst am Morgen vor der Abfahrt trudelt er ein )

Wir schlafen aber ruhig und sicher und bei schönstem Wetter machen wir uns auf den Weg nach Bonito. Auf einer ganz akzeptablen Rute fahren wir fast ohne Verkehr durch das Mato Grosso do Sul, viele indische Kühe und weite grüne Felder säumen die Strasse.

Kurz vor unserem Ziel wird es hügeliger, und wir finden leicht den Camping Rio Famoso in Bonito. Ein Riesengelände empfängt uns, doch mit Ausnahme von 2 jungen Pärchen sind wir die einzigen Gäste. Das Internet ist abends überraschend gut. Bonito ist bekannt für glasklare Wasserfälle, Teiche und Grotten. Leider hat es eben die letzten Tage extrem viel geregnet, so dass sich die Natur zuerst etwas beruhigen muss. Wir flanieren im hübschen Dörfchen um den Hauptplatz, essen ein Pastel ( Empanadas ) und freuen uns aufs Bett.

 

 

 


Hasta la Pasta

Wir verbringen 5 Tage beim Nudel-Rene und seiner Marion.

Aus dem Tagebuch von Maria:

Altos, Hasta la Pasta

Bis um drei liege ich wach. Regen trommelt aufs Dach und der Donner grollt mal nah, mal weiter entfernt.
Gegen elf Uhr fahren wir nach San Bernardino hinunter. Ich möchte soo gern einmal den bekannten Agromarkt sehen. Zuerst wollen wir Dollars wechseln, in der Bank warten jedoch so viele Leute, dass wir Geld aus dem Automaten beziehen.
Seit diesem Frühjahr gibt es einen zweiten Markt auf halbem Weg von Altos nach San Bernardino. Da es in Strömen regnet findet er in einer Halle statt. Es gibt vor allem deutsche Haushalt- und Pflegeprodukte, aber fast keine Esswaren. Eine Limoncelloflasche hüpft in unseren Einkaufskorb, wenigstens etwas. Ein wenig desillusioniert machen wir uns auf den Weg zum zweiten Markt, auch der in einer Halle. Wir parkieren und waten durch aufgeweichtes Erdreich. Und sind überrascht wieviele Leute hier deutsch sprechen. Nebst den gleichen Produkten wie im unteren Markt gibt es einen Käsestand mit Tilsiter, Appenzeller, Raclette, Sbrinz und weiteren Käse. Wir kaufen ein Cabra-chäsli und ein schönes Stück Appenzeller. Nebenan gibts feine Wurst- und Fleischwaren. Auch da können wir nicht widerstehen und zuletzt ergattere ich noch ein helles Brot. Miammm.
Immer wieder werden wir von den Leuten angesprochen, viele von ihnen sind eingewandert aus der Schweiz, Österreich oder Deutschland. Annemarie, eine Deutsche, seit kurzem Landbesitzerin, lädt uns ganz spontan zu einem Treffen und gemeinsamen Znacht nach Areguà ein. Machen wir gerne.
Bei Marion gibts Cordon Bleu, einen wunderbaren Salat, Malbec und zum Dessert echtes Vanilleeis.

 

Besuch im Refugio Marianela, Atyra

Nach einem feinen Zopffrühstück (Danke Marion) mit Dreiminutenei, machen wir uns auf den Weg nach Atyra. Dort wurde vor vierzehn Jahren von der katholischen Kirche ein grosses Refugio gebaut. Ich habe einen sturmen Kopf und Schluckweh und bin am Niessen und Schneuzen und führe Heinz zuerst in die Pampa. Aber wir finden den Weg dann doch.

Die Anlage ist eindrücklich gestaltet, Vieles erinnert an italienische Klöster aber auch an die Bauten der Jesuiten in den Reduktionen. Schöne Schnitzereien zieren die Türen zu den Gästezimmern, die Böden sind mit Mosaiken verziert. Es sind wenige Besucher hier auf und es wirkt eher unbelebt. Wir fahren „nach Hause“, geniessen die Ruhe vom Hasta la Pasta und freuen uns aufs Lomito mit Tagliatelle und Pilz-Rahm-Sauce à la Marion.

 

Nachtessen in Areguà

Beginne den Tag mit Neocitran und sturmem Kopf. Wetterbedingte Programmänderung. Heute Waschtag, Heinz möchte den Esstisch lackieren, da kein richtiger Lack vorhanden ist, geht es leider nicht. Der ganze Nachmittag ist der Montage vom neuen Moskitonetz gewidmet. Geschafft. Zwar müssen noch ein paar Verbesserungen gemacht werden, aber der Anfang ist Vielversprechend. Um halb sechs treffen wir Annemarie Schwinges in Areguà vor dem Super6 und fahren anschliessend zu einer Pizzeria. Hier treffen sich die deutschen Auswanderer zum Stamm, uns wird in ihrer Mitte Platz gemacht und wir verbringen einen unterhaltsamen Abend mit interessanten Gesprächen.

Asuncion

Wenn sie nicht gerade verstopft ist, läuft meine Nase unaufhörlich. Bäh. Da wir vor unserem Brasilien Trip neue Batterien kaufen wollen, fahren wir nach Asuncion. In der gleichen Werkstatt, die uns im Februar den Alternator repariert hat, montiert man uns die mitgebrachte, neue Armatur in der Küchenzeile. Währenddem die Arbeit ausgeführt wird, demontiert Heinz den Beifahrersitz. Anschliessend fahren wir auf die gegenüberliegende Strassenseite und Heinz baut mithilfe des Verkäufers die alten Batterien aus und neue, stärkere ein.
Suuupergenial, alles funktioniert tadellos.
Wir unterbrechen die Heimfahrt in Luque, hier hat es viele Juwelierläden und die meisten sind auf Silberarbeiten spezialisiert. Am Besten gefallen mir die mit Silber ummantelten Guampas aus Kuhhorn, die traditionellen Trinkgefässe für den Tereré und die silbernen Bombillas. Aber eben. Brauche ich das? Nein. Fall erledigt.
Letztes Nachtessen bei Marion und Rene. Fleischspiesse mit Salat. Lecker.

Neue Gäste sind eingetroffen. Ein französisches Paar mit einem Renaultlastwagen, sie sind bereit in Paraguay sesshaft zu werden. Ein schweizerisches Paar, er, ehemaliger Crossairpilot 68, sie, Brasilianerin 40, und seit vier Jahren verheiratet, wollen vorläufig hier bleiben.

Laguna Blanca

Aufräumen, Boden aufwischen, Wasser bunkern, unsere Rechnung bezahlen etc. Jetzt gilt es ernst. Wir wollen weiter. Gegen Mittag umarmen wir Marion und René zum Abschied (wir kommen wieder) und fahren die 8Km Sandpiste in Richtung Ruta 3. Es geht gut voran, der Verkehr ist nicht zu dicht und gegen fünf Uhr erreichen wir die Laguna Blanca, wunderschön gelegen in einem grossen Camp. Bei Froschgesang und Grillengezirp taucht die Sonne die Wolken in oranges und rotes Licht. Einzig die keiben Flüügeli verderben das draussen Sitzen.

Zum Znacht gibts Pouletschänkeli, Gemüse und Flan.


So wird’s hoffentlich nicht im Amazonas-Gebiet

In der Nacht giesst es aus Kübeln, begleitet von Donner und nochmals Donner liegen wir im Brujito und können die Tropfen auf dem Dach nicht mehr zählen …. Am Morgen geht’s gleich weiter, trotzdem wollen wir die 10 km auf den nahen Markt von San Bernardino.

Hauptprobe bestanden, wir sind nicht stecken geblieben und die eingekauften Käse, Würste und der Limoncello schmecken und entschädigen uns …..


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