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Ueber die Grenze Chile – Bolivien

Rückblickend aus dem Tagebuch von Maria :

Der Regen macht Pause und in grossen Schwaden zieht Nebel auf. Wir finden einen Ausweg aus dem Labyrinth der Dorfstrassen und verlassen Putre. Vor der Grenze zu Bolivien machen wir einen Abstecher nach Parinacota. Ein kleines Dorf, bekannt als Wallfahrtsort mit berühmten Wandfresken in der Kirche. Der Schlüsselgewaltige zur Kirche ist leider nicht auffindbar. Schade.

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Wieder auf der Hauptstrasse beginnt ein Wettlauf mit dem Lastwagenstrom. Hunderte sind unterwegs zur Grenze. Vor Baustellen fährt Heinz an langen Kolonnen vorbei, irgendwie gelingt es immer entgegenkommenden Fahrzeugen auszuweichen. Die Aussicht auf den Parque Nacional Lauca und den Lago Chungara verschwinden hinter Regenschleiern. Endlich, der Pass Tambo Quemado. Dann die Grenze. Geschafft! Oder doch nicht?
An der Grenzstation herrscht ein unbeschreibliches Chaos. Das ganze Gelände macht eher den Eindruck einer Grossbaustelle, alles im Dreck, Trucks kreuz und quer und wir haben Null Ahnung wo man sich melden kann. Im ersten Gebäude sitzt eine junge Frau hinter einer Glasscheibe und daher versteht man auch fast nicht was sie sagt. Anmeldung für ausländische Fahrzeuge. Ein Zettel mit Kästchen, nummeriert von 1 bis 6 muss in der richtigen Reihenfolge abgearbeitet werden. Zuerst kriegen wir noch ein Formular, das muss ausgefüllt werden und an einem nächsten Schalter, nein, nein, nicht etwa im selben Gebäude, erfasst werden. Wir marschieren durch den Regen und Matsch, zwischen Lastwagen hindurch ca 300m zum nächsten Gebäude. Sieht trostlos aus. Viele kleine Läden sind da untergebracht, per Zufall finden wir die richtige Stelle. Ein kahler Raum, kalt, die Zuständige sitzt im Wintermantel vor dem Compi. Immerhin sind wir auf 4650müm.
Sie tippt das von Heinz ausgefüllte Formular ab. Erfasst die Angaben aus den Pässen, druckt ein weiteres Formular aus, welches wir mit den Pässen fotokopieren müssen. Nein, sie hat keinen Kopierer. In einem der kleinen Läden hat es welche. Und das kostet. Und wir haben noch keine Bolivianos. Trotzdem suchen wir nach einem Kopierer. Im ersten Lädeli fehlt das Papier. Beim Nächsten ist der Kopierer kaputt. Der dritte Laden ist geschlossen. Wir marschieren im Regen zurück zum Gebäude Schalter Nr. 1. Heinz zielstrebig voraus, ich kurzatmig hinterher. Dort erfasst die junge Frau unsere Pässe, Fahrzeugausweis usw. Dann überprüft sie draussen im Regen ob die Autonummer mit dem Fahrzeugausweis übereinstimmt. Wieder am Schalter weist sie uns in den nächsten Raum, zum Schalter „Einreise nach Bolivien“, behält aber unsere Pässe. Am Schalter „Einreise nach Bolivien“ erhalten wir wieder zwei Formulare (sie werden immer kleiner). Für jeden eins. Immer das Gleiche; Name, Vorname, Land, Passnr, Reiseziel, Aufenthalt usw. Die füllen wir aus. Dann muss Heinz seinen Pass zeigen. Also zurück zu Schalter1 den Pass holen. Unterdessen erweist sich unser Brujito als Verkehrshindernis. Heinz muss ihn umparkieren. Ich bewundere seine Liebenswürdigkeit, mir wäre schon längst der Kragen geplatzt, was jedoch auch nichts genützt hätte.
Freundlich wie immer erledigt er alles. Die junge Frau von Schalter 1 wird auch zusehends freundlicher. Zum Schluss fehlt nur noch der Stempel Nr. 5 auf unserem Zettel, der definitive Zoll. Ein Zöllner begleitet uns zum Brujito. Keine Früchte, kein Gemüse. Ups. Haben wir aber. Da ich die Schuhe vor dem Einsteigen ausziehe, traut sich der Zöllner glaub ich nicht einzusteigen. Er linst um die Ecke, sieht die offene Kühlschranktüre mit den Joghurt, nickt, und lässt uns in Ruhe. Beinahe 3h sind vorbei. Bienvenido in Bolivia!


Ueber die Anden nach Bolivien

Wir verlassen Iquique bei herrlichem Wetter und fahren die 250km durch Wüste nach Arica, der nördlichsten Stadt von Chile. Noch 10 km nach Peru. Unterwegs besichtigen wir die Salpetermine Santa Laura und Humberstone. In Arica wollen wir noch 2 schöne Tage bei

Dann geht es aufwärts Richtung Anden, nächstes Ziel Putre auf 3600m. An einer Baustelle warten wir 2 Stundden auf Weiterfahet, dann gehts hoch und langsam in den Regen…..

In Putre regnet es, wir suchen uns trotzdem ein Beizchen und essen Alpaka-Fleisch mit Quinotto.

Am nächsten Morgen, bei etwas Sonne, gehts hoch auf 4650m. In Richtung Bolivien erwartet uns schlechtes Wetter.

Wir fahren 200 km mutterseelen alleine durch wunderschöne Gegend, alles Erdpiste, keine Autos… nur Alpakas, einzelne Indios und in der Ferne das Unwetter über Oruro. Spät abends erreichen wir trotz starken Gewitter und Dauerregen die überloffene Stadt.

 


Silvester in Iquique

Iquique ist überraschenderweise eine wunderschöne, moderne und lebendige Stadt …..

Vier Camper stehen auf dem Platz. Da können wir doch zusammen Sylvester feiern. Zu sechst fahren wir zum Fischmarkt, lassen uns von der Atmosphäre einwickeln und kaufen Fisch, Fisch, Fisch und Ceviche. Am Strand warten Seelöwen auf Fischabfälle. Wir runden unsere Einkaufstour mit einem Pisco ab.

Zurück auf dem Camping beginnen die Vorbereitungen fürs Sylvester-Menu. Die Männer bedienen fachmännisch den Grill, die Frauen zaubern Beilagen. Gemeinsam beschliessen wir 2016.

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Herzlich Willkommen 2017 und allen es guets Neus

 

 

 


aktuelle Reiseroute


Im Norden von Chile

aus dem Tagebuch von Maria:

26.12.2016 Calama

Unser Tagesziel ist Calama. Die Strasse führt durch die Atacama Wüste. Trocken, karg, unbeschreiblich weit und grausam schön. Kurz vor Calama sehen wir ein riesiges Fotovoltaik-Kraftwerk und ein Windpark mit über 50 Windrädern.

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Alle drehen sich im starken Wind. Sieht echt surreal aus. Wir fahren gleich zur Touri-Info der Kupfermine Chuquicamata. Obwohl für uns noch Weihnachten ist, werden kostenlose Touren zur Mine angeboten. Schnell umziehen, lange Hose, langärmeliges Oberteil, geschlossene Schuhe und schon fährt der Tourbus mit uns hinauf zur grössten Kupfermine der Welt.

Unzählige, riesige Kipplaster fahren die Serpentinen hinab und hinauf und erwecken den Vergleich mit einem Ameisenhaufen. 5km lang, 3km breit, 1km tief, so gross ist die Mine zur Zeit. 3000 Kupferplatten à 175kg werden täglich an 365 Tagen pro Jahr produziert. Nebst vielen Mineralien ist die Ausbeute von Kupfer bei 33% gegenüber Molibdän von 1% viel bedeutender. Trotzdem wird mit dem Molibdän der grössere finanzielle Gewinn gemacht.

Im Restauran Bavaria gibts Chorizo Suizo und Chucrut.

Wir übernachten bei der Copec-Tankstelle. Gar nicht schlecht.

27.12.2016 Antofagasta

Im Lauf des Nachmittags erreichen wir Antofagasta. Die grosse Stadt breitet sich vom Pazifik bis unter die kahlen Berge aus.

„La ciudad donde se encuentra el desierto con el mar.“

Wir sind beide müde. Für heute organisieren wir nichts mehr. Ausser…der streikende Schliessmechanismus der Schiebetüre beschäftigt uns. Aber siehe da, gleich über die Strasse ist ein Fiat-Haus. Morgen um zehn Uhr erwartet uns ein Mechaniker in der Werkstatt. Zufrieden schlendern wir durch die belebte Stadt. Lassen uns ein Pisco und ein Ceviche servieren. Lecker.

Übernachten an der Costanera. Der Verkehr und die Wellen des Pazifiks sind etwa gleich laut.

 

28.12.2016 Antofagasta 2. Tag

Heute lassen wir es uns gut gehen. Wäsche bringen klappt, Schiebetür ist funktionsfähig (das Moskitonetz hat den Kontakt versperrt). Wir schlendern dem Pazifik entlang, besuchen die alte, denkmalgeschützte Mole wo vor hundert Jahren noch Salpeter verladen wurde. Suchen einen Ort mit Blick aufs Wasser und mit Internet. Auf der Terrasse vom Luxushotel Terrado werden wir fündig und geniessen erst noch einen Pisco Sour doble. Danach gehts zum Fischmarkt und wir bestellen frittierten Fisch zum Bödele.

Der Wein dazu kommt in einer grossen Tasse. Buen provecho!

Hinter dem Einkaufszentrum finden wir in der Verlängerung des Frachthafens einen wunderbarer Stellplatz. Wir leuelen ein wenig. Danach gehts zum Coiffeur (Heinz) und Lädele (Maieli).

Ein herrlicher Ferientag.

29.12.2016 Tocopilla

Abschied von Antofagasta. Danke für die schönen Tage. Wir fahren immer weiter nach Norden, der Küste entlang.

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Besuchen das Felsentor „La Portada“, aus Muscheln und Vulkangestein geformt. Die kleinen Dörfer, die wir unterwegs antreffen, sind zum Teil sehr arm. Viele stillgelegte Salpeterminen. Der Friedhof bei den Ruinen von Gatico ist Zeuge der vielen Opfer, die der Salpeterabbau gefordert hat.

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Wir stehen auf einem staubigen Platz in der Nähe der Shelltankstelle.

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Staubiger Industrieort.

Wir fahren gemütlich auf der Ruta 1 in den Norden, ausser links das kalte rauhe Meer, rechts die kargen, öden Wüsten oder Gebirgszüge, oben der mehrheitlich blaue Himmel, etwas anderes lebt oder wächst hier nicht. Verkehr gibt es kaum, nur zwischendurch irgendwo am Hang eine paar Gebäude einer Mineralmine. Dann wieder wir z.B. in Tocapilla, riesige Verarbeitungsanlagen mit Materialzufahrten, Lastwagen und Laderampen. Auf dem Meer die wartenden Schiffe. Alles halt eben dreckig, keine Zeit und keine Lust und kein Geld für Infrastruktur. Ausser Bergabbau gibts hier nichts. Höchstens dazwischen ein paar vereinsamte Fischerböötchen …. die suchen aber eher die herumschwimmenden Algen.

30.12.2016 Iquique

Wir finden den hübschen Camping Lomas de 3 Islas hoch über dem Meer. endlich treffen wir 3 weitere Camper an, wir werden Silvester gemeinsam hier verbringen……………..

 


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