Durch die Atacama-Wüste

Da es uns letztes Jahr im Pisco-Tal so gut gefallen hat, besuchen wir noch einmal das kleine Vicuna. Mitten in der steinigen, öden, rosaroten Gebirgslandschaft kleben die schönsten Reben hoch oben an den Südwesthängen.

Wir besuchen die älteste Pisqueria Los Nichos in Pisco Elqui, lassen uns den einfachen Herstellprozess in uralten Fässern und Behältern erklären und  degustieren den 45 grädigen Pisco. Gottseidank sind die Müsterchen in Miniformat …. so können wir nachts bei sternenklarem Himmel den Vollmond geniessen.

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Die Einstiegsstufe für ältere Wohnmobilreisende wird auch noch geflickt,

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und wir fahren wieder an die Küste in die Studentenstadt La Serena.

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Ein kilometerlanger Sandstrand lädt zum Verweilen ein, aber zu mehr als ein Pisco Sour, ein Dessert und einem spektakulären Abendlicht reicht es nicht. Das Meer ist zu kalt und so …. glaub ich. Wir treffen endlich mal ein Reisegespänli,  Diana und Daniel aus Dresden. Sind unterwegs in den Süden.

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Die Panamericana durch Chile, von Süden bis hoch in den Norden, erlaubt uns Tagesetmale von 3-500 km. Die Strasse ist excellent, neu, praktisch kein Verkehr und höchstens alle 50 km eine Zahlstelle für unseren Brujito. Da aber das Diesel in Chile mit rund 70 Rp sehr billig ist, verschmerzen wir gerne die Gebühren.

Es wird laufend öder, heisser, sandiger und wir erreichen unser Ziel, die Minenstadt Copiapo im Landesinnern. Einzige aber wichtigste Industrie ist der Abbau von Mineralien und Erzen.

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Hier wurden vor 6 Jahren 33 Gold-Minenarbeiter während 66 Tagen in 700m Tiefe eingeschlossen und danach alle gerettet. Mit der Rettung wurde ein Riesen-Chile-Spektakel ausgelöst. Die Chilenen sind und bleiben hochkarätige Patrioten.

Wir sind mitten in der Atacama-Zone, heiss und heisser, windig und windiger, und kaum Vegetation. Die Gesteine in allen erdenklichen Farben, unten sandig, dann steinig, und über allem der wolkenlose blaue Himmel. In Copiapo informieren wir uns über den Uebergang nach Argentinien, den Paso San Franzisco mit 4726 m Höhe. Bis zum Pass sind es 280km, die Hälfte davon sehr holperig und steinig, Wir wollen knapp unter der Passhöhe auf 4500m an der Laguna Verde übernachten. Wir befinden uns inmitten von 16 Vulkanen über 6000m, der höchste ist der Ojos del Salado mit 6890m. Die Fahrt dahin ist einmalig, unbeschreiblich die Farbenvielfalt der Gesteine und die Gipfel der umliegenden Vulkane. Wir sind mutterseelenalleine, der Brujito schnurrt die Strasse hoch und wir erreichen gegen Abend die Laguna Verde.

Wir setzen uns noch kurz in die natürliche Therme, dann ist bald Nachtruhe für uns. Die Höhe setzt uns zu, Kopfweh und Herzklopfen, und dazu Temperaturen unter Null. Wir schlafen kaum, haben kalt trotz Heizung, früh um 7.30 Uhr fahren wir ohne Frühstück die 200 km nach Fiambala in Catamarca.

Die Steinformationen in Argentinien sind weicher, die Farben wie Aquarelle überlaufend und wir treffen Vicunas und Esel in allen Varianten. Bis nach Fiambala durchgehend geteerte Passstrasse, das Dörfchen liegt mitten in einem weissen Sandsturmtal, ist eher armselig und wir lassen uns schlussendlich im Comedor Municipal zu wunderbaren argentinischen Empanadas verführen.