aus dem Tagebuch von Maria:

17. November 2018 Altos, Hasta la Pasta

Markt in San Bernardino. Appenzellerkäse, Gruyère und Schwarzwaldschinken gekauft. Ebenso einen Wunderlikör zur Reinigung der Leber und Aktivierung des Pankreas! Das kann uns nur gut tun.

herrliche Aussicht auf den See …..

 

Gemütlicher Abend am Feuer mit Regula. Aussergewöhnliche Frau. Sie hat, zusammen mit ihrem damaligen Mann in der Schweiz während 25 Jahren einen Schafbetrieb geführt. Jetzt ist sie Reisende in Südamerika, zurzeit hilfreicher Engel im Hasta la Pasta bei René und Marion.

Regula die Schäferin mit ihrem Büssli

18. November 2018 Hasta la Pasta, Altos

René und Marion haben im Gebäude der ehemaligen Pastaproduktion einen Aufenthaltsraum für die Wo-Mo-Reisenden eingerichtet. So können auch Overlander mit Dachzelt, oder mit kleinen Reisemobilen bei Regenwetter am Schärme sitzen. Es hat eine Kochgelegenheit und Abwaschtrog, einen grossen Tisch, genügend Stühle, ein kleines Sofa, Spiele und ein Büchergestell mit Literatur in verschiedenen Sprachen. So sitzen wir an diesem verregneten Nachmittag in gemütlicher Runde hier, René und Marion, Regula und wir.

René trainiert mit eisernem Willen zweimal im Tag mit einer Physiotherapeutin und macht mit der Hilfe von Marion zusätzlich täglich Übungen in der Pileta.  Er macht grosse Fortschritte. Wir freuen uns mit ihm.

19. November 2018 Hasta la Pasta, Ausflug nach Asuncion

Frühe Abfahrt nach Asuncion. Der Brujito erhält neue Reifen. Um elf sind wir in der Werkstatt, um halb eins steht unser Wägeli frisch besohlt bereit.

In der Nähe des Mercado 4 parkieren wir und tauchen ein in die turbulente Marktwelt. Fleisch, Schuhe, Kleider, Früchte, Gemüse, Heilkräuter, Haushalt. Alles da in kunterbunter Vielfalt.

 

20. November 2018 Hasta la Pasta, Ausflug nach Caacupé und Tobati

Die imposante Basilica de la Virgen in Caacupé wird am 8. Dezember jeweils von hunderttausenden Pilgern besucht. Bereits sind Abschrankungen aufgestellt um dem Ansturm gewachsen zu sein. Im Innern der Kirche überraschende Schlichtheit. Die kleine, nur etwa 60cm grosse, prächtig gekleidete Marienstatue der die Feier gilt, steht auf einem hohen, pyramidenförmigen Sockel im Altarraum.

In Tobati soll es mehrere Ziegelbrennereien geben die noch mit einfachen Mitteln Ziegel herstellen. Dort möchten wir hin. Schon in der Ortseinfahrt sehen wir rechts und links von der Strasse ganz unterschiedliche Brennereien. Zum Teil fabrikmässig grosse Öfen, teils halb zerfallene, bei denen nicht klar ist ob sie noch in Betrieb sind.

Wir haben Glück, in einer Brennerei ist der Ofen gefüllt, die Öffnungen zugemauert und er von unten wird er mit ganzen Holzstämmen befeuert. Ein Arbeiter lässt für uns eine einfache Maschine laufen, mit der der Lehm zu Ziegeln geformt wird. Diese werden dann auf Holzgestellen gestapelt, an der Luft angetrocknet und danach im Ofen gebrannt. Beim Weiterfahren sehen auf einem anderen Werkplatz wie Lehm von Hand in Formen gefüllt wird. Vier Ziegel auf einmal fasst so eine Form. Knochenarbeit.

Schöner Grill-Abend zusammen mit René, Marion, Regula und, heute angekommen, Renate und Bruno vom Pepamobil.

 

21. November 2018 Altos, Paraguay – Formosa, Argentinien

Nach dem Zmorge sitzen wir noch eine Weile mit Renate und Bruno zusammen. Über siebzehn Jahren sind sie gereist und haben letztes Jahr überraschend in Paraguay Land gekauft, ein Haus gebaut und sind sesshaft geworden. Sie haben sehr viel Interessantes zu erzählen.

Eine letzte Umarmung, Tschüss alle ihr Lieben. Heute müssen wir uns losreissen.

Ohne Verzögerung geht es über die Grenze nach Argentinien.

Am Abend parkieren wir bei einer Tankstelle ausserhalb von Formosa. Sehr viele LKWs stehen hier über Nacht. Ab Mitternacht werden wir vom Tankstellenlautsprecher mit Sambamusik beschallt. In Diskolautstärke. Für wer spielt die Musik? Für die Chauffeure? Wohl eher nicht. Um halb vier bittet Heinz die einzig anwesende Chica im Laden die Musik leiser zu stellen. Zweimal bis es klappt.

22. November 2018 Posto in Formosa – Ingeniero Juarez

Wie ich mich freue, als wir unterwegs im Chaco Argentino Dickbauchbäume sehen. Ich nenne sie so, sie heissen Palo borracho, das bedeutet „betrunkener Baum“. Um in dieser sehr heissen und trockenen Region zu überleben speichern sie Wasser in ihrem Stamm.

Hay Carne! Ganze Kuhhälften hängen in einem kleinen Strassendorf unter den Vordächern mehrerer Häuser. Wir fahren nochmals zurück und staunen. Das ist ein willkommenes Fotomotiv.

Nachtstellplatz in der ehemaligen ACA Tankstelle in Ingeniere Juarez. Herrlich kühles Bistro mit Wifi für ca 1 Stunde. Draussen schweisstreibende Hitze. Nach dem Röschti und Wurstznacht braut sich ein Gewitter zusammen. Zum Auftakt gibts kräftige Sturmböen und in Sekunden sind wir im Brujito vollkommen eingestaubt. Alles, aber auch alles ist von feinem Erdstaub bedeckt. Wäääh, und gerade haben wir doch alles so schön geputzt. Wir knirschen mit den Zähnen und das nicht nur vor Frust und entstauben das Bett usw

23. November 2018 Ingeniere Juarez – Agua blanca

Am Morgen werden die Sturmschäden sichtbar. Kurze Zeit standen wir gestern im Schatten eines Eukalyptusbaumes. Heute liegt dort ein grosser Ast am Boden.

Von einem anderen Baum hat der Sturm die Hälfte abgerissen. Die Toiletten standen in der Nacht unter Wasser. Heute Morgen ist alles sauber geputzt. Auch wir entstauben noch das Gröbste. Dann fahren wir weiter.

Ohhh, die schönen Borracho Bäume. Leguane tummeln sich am Strassenrand. Immer wieder Ziegenherden.

Gegen fünf erreichen wir Agua blanca. Wir parkieren an der Tankstelle neben einem alten Wohnanhänger und zwei LKWs. Es gibt Wifi und bei Bedarf Strom und ein sauberes Bano steht auch zu Verfügung. Zum Znacht gibt es Pasta und ein lautes Zikadenkonzert. Morgen gehts über die Grenze nach Bolivien.